02.11.2013 Aufrufe

PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...

PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...

PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />

Bedürfnisreflexion <strong>–</strong> idealiter die erste Stufe des Konsumprozesses <strong>–</strong> reflektieren die<br />

Verbraucher ihre Problemlagen bzw. Bedürfnisse. Erst in der zweiten Stufe <strong>–</strong> der<br />

Bedarfsfeststellung <strong>–</strong> geht es um die Frage, welche Bedürfnisse mit welchen<br />

Problemlösern (d.h. Güter, Aktivitäten) befriedigt werden können.<br />

Nutzen ist in der verhaltenswissenschaftlichen Konsumforschung definiert als ein Maß für<br />

die subjektive Bedürfnisbefriedigung (Nieschlag et al. 2002). Dabei kann sich das Maß in<br />

zwei Richtungen bewegen, d.h. es kann sowohl eine positive als auch eine negative<br />

Tendenz aufweisen. Nimmt der Befriedigungsgrad ab, etwa aufgrund von<br />

Bedürfnisfrustration (z.B. wenn das <strong>Produkt</strong> eine versprochene relevante Eigenschaften<br />

nicht besitzt oder ein Statusversprechen impliziert das es nicht realisieren kann), handelt es<br />

sich um einen Negativnutzen (Hirsch 1980). Wichtige negative Makronutzen sind so<br />

genannte ökologische und soziale „Defensivkosten“, die die ganze Gesellschaft tragen muss<br />

(ebenda).<br />

Eng verknüpft mit dem Nutzenbegriff ist der Begriff der Präferenz. Diese ist das Ergebnis<br />

eines Nutzenvergleichs, der eine Rangfolge von Nutzen ergibt. In der Präferenztheorie wird<br />

unterschieden zwischen „first order“- und „second order“- Präferenzen bzw. zwischen<br />

Präferenzen und „Metapräferenzen“, d.h. Präferenzen über Präferenzen (z.B. ethische<br />

Wertvorstellungen). Im Gegensatz zur neoklassischen Theorie (die stabile Präferenzen<br />

annimmt), gehen die verhaltenswissenschaftliche Konsumforschung und das Marketing<br />

davon aus, dass Präferenzen instabil, gelernt und gezielt veränderbar sind.<br />

In der Konsumforschung werden je nach Fragestellung unterschiedliche Nutzenkonzepte<br />

verwendet. Dabei kann sich „Nutzen“ sowohl auf das <strong>Produkt</strong> / die Dienstleistung und seine<br />

Verwendung und Entsorgung (<strong>Produkt</strong>nutzen) als auch auf den Kauf- bzw.<br />

Eigenproduktionsprozess (die Einkaufsstätte, die <strong>Produkt</strong>präsentation, das Kauferlebnis, die<br />

Herstellung des Endprodukts) beziehen (Prozessnutzen).<br />

In der Konsumtheorie wird davon ausgegangen, dass sowohl die Konsumaktivität im<br />

Rahmen der Haushaltsproduktion selbst (Handlungsnutzen) als auch das Ergebnis dieser<br />

Konsumaktivität (Ergebnisnutzen) Nutzen stiften kann (Winston 1982). Scherhorn (1992)<br />

unterscheidet zusätzlich einen Ausstattungsnutzen. Dieser bezieht sich auf die<br />

Befriedigung, die aus der Güteraustattung einer Konsumaktivität entsteht. Alle <strong>–</strong> Handlungs-,<br />

Ergebnis- und Ausstattungsnutzen <strong>–</strong> spielen für die subjektive Nutzenerwartung (ex ante)<br />

und Nutzenbewertung (ex post) der Konsumenten eine Rolle. In Abgrenzung zur<br />

neoklassischen Nutzentheorie hat Vershofen (1955) eine auf die Nachkaufphase und das<br />

Nutzenerlebnis fokussierte Unterscheidung zwischen Grundnutzen und Zusatznutzen<br />

entwickelt, auf die bis heute breit Bezug genommen wird. Vershofen schlägt eine<br />

„Nutzenleiter“ vor, die zwischen stofflich-technischem Grundnutzen und seelisch-geistigem<br />

Zusatznutzen unterscheidet und letzteren detailliert aufgliedert. Der Grundnutzen bezeichnet<br />

danach das Maß der Eignung eines <strong>Produkt</strong>es, seinen Verwendungszweck zu erfüllen, also<br />

180

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!