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PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...

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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />

‚Messung’ sozialer Nachhaltigkeit auf Unternehmens- und Werksebene wieder. Viele<br />

Indikatoren können daher prinzipiell auch für produktbezogene Analysen verwendet werden,<br />

allerdings ist es oft schwierig, die für das ganze Unternehmen geltenden Indikatoren (z.B.<br />

Anteil von Frauen in Führungspositionen) auf einzelne <strong>Produkt</strong>e herunterzubrechen. In den<br />

meisten Fällen sind die jeweiligen Indikatoren zudem auf die Anwendung in einem<br />

spezifischen Sektor beschränkt. Für die Erarbeitung einer transsektoralen Indikatorenliste<br />

sind solche Ansätze nur bedingt geeignet. Die Erfahrungen bei den Branchen-Indikatoren zur<br />

Chemie-Industrie (siehe oben) zeigen zudem, dass auch bei transsektoral angelegten<br />

Ansätzen regionenspezifische Begebenheiten beachtet werden müssen.<br />

3.4.3 Internationale und transsektorale Standards<br />

Internationale und transsektorale Standards zeichnen sich in der Regel durch einen hoher<br />

Grad an gesellschaftlichem Konsens aus. Die zugrunde gelegten Indikatoren zur Erfassung<br />

und Bewertung sozialer, sozioökonomischer und gesellschaftlicher Auswirkungen bieten sich<br />

zur Übernahme in Indikatorenlisten besonders an.<br />

3.4.3.1 ILO Arbeitsstandards<br />

Die 185 Konventionen der International Labour Organization bieten beispielsweise<br />

umfassende Richtwerte und Zielvorgaben für soziale Belange im Bereich Arbeit. Abgedeckt<br />

sind Themen wie Vereinigungs- und Gewerkschaftsfreiheit, Zwangs- und Kinderarbeit,<br />

Chancengleichheit, Arbeitssicherheit, Entlohnung, Arbeitszeiten, soziale Sicherheit der<br />

Arbeitnehmer etc. Zudem widmen sich einige Konventionen sektor- und<br />

zielgruppenspezifischen Themen (z.B. Seefahrer, Wanderarbeiter, Hafenarbeiter, indigene<br />

Bevölkerungsgruppen). Die ILO-Konventionen richten sich vor allem an nationale<br />

Regierungen. Unterzeichnende Staaten verpflichten sich, die jeweiligen Vorgaben in<br />

nationales Recht umzusetzen. In der ILO Tripartite Declaration wurde aber auch die<br />

prinzipielle Eignung der Konventionen für Anwendungen auf gesellschaftlicher und<br />

unternehmerischer Ebene anerkannt (ISO Advisory Group on Social Responsibility, 2004).<br />

Aufgrund dieser Tatsache und gestützt durch die Struktur und Position der ILO als<br />

internationale UN Organisation eignen sich die Arbeitsstandards und insbesondere die acht<br />

ILO Kernarbeitsnormen gut als normative Grundlage für die Bewertung sozialer Aspekte im<br />

Bereich Arbeit und Beschäftigung. Für die systematische Erfassung sozialer und<br />

gesellschaftlicher Auswirkungen sind die Konventionen der ILO aus mehreren Gründen nur<br />

eingeschränkt nutzbar.<br />

Die ILO Arbeitsstandards richten sich an Regierungen und sind als Rahmen für die nationale<br />

Gesetzgebung konzipiert. Die Formulierung der Konventionen erschwert somit eine<br />

Anwendung als Indikatoren. Zudem decken die Standards fast ausschließlich den Bereich<br />

Arbeit und Beschäftigung ab. Nur wenige Konventionen befassen sich mit<br />

Stakeholdergruppen, die nicht in einer arbeitsrechtlichen Beziehung zum jeweiligen<br />

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