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PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...

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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />

11.3 Gesellschaftlicher Nutzen<br />

Eine weitere wichtige Differenzierung ist die zwischen individuellen (Mikro-)Nutzen und<br />

gesellschaftlichem (Makro-)Nutzen. Diese können gleichgerichtet sein, es gibt aber auch<br />

Zielkonflikte. Nicht nachhaltige <strong>Produkt</strong>e und Dienstleistungen zeichnen sich dadurch aus,<br />

dass sie zwar einen positiven individuellen Nutzen stiften (können), jedoch gleichzeitig einen<br />

negativen sozialen oder ökologischen „Nutzen stiften“, dass also durch ihre <strong>Produkt</strong>ion<br />

und/oder ihre Konsumtion soziale Kosten entstehen. Umgekehrt können <strong>Produkt</strong>e zwar mit<br />

ökologischen oder sozialen Risiken oder Problemen verbunden sein, aber einen hohen<br />

gesellschaftlichen Nutzen haben, der diese Nachteile überwiegt (Nutzen-Risiko-Abwägung).<br />

In der Sozialen Marktwirtschaft geht man davon aus, dass die Konsumenten über den<br />

Nutzen von <strong>Produkt</strong>en über die Nachfrage nach <strong>Produkt</strong>en und Dienstleistungen<br />

entscheiden. Und das ist auch gut so. Der Staat soll aber aber dann eingreifen, wenn<br />

<strong>Produkt</strong>e zu hohe ökologische oder soziale Belastungen für die Allgemeinheit haben.<br />

Ebenso wird erwartet, dass der Staat für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft<br />

vielversprechende Technologien und Zukunftsprodukte fördert. Entsprechende<br />

Förderprogramme, Steuerermäßigungen und Gesetze sollten aber nur auf Grundlage einer<br />

klaren Analyse und begründeten Bewertung zustande kommen. Im Sinne einer Risiko-<br />

Nutzen-Abwägung müssen die Risiken und der Nutzen klar analysiert und bewertet werden.<br />

Dies wird auch zunehmend Standard in der EU-Gesetzgebung, in der zunehmend Nutzen-<br />

Risiko-Abwägungen oder <strong>–</strong> wie bei REACH - sozioökonomische Nutzenanalysen gefordert<br />

werden.<br />

Die Durchführung von Kosten-Nutzen-Untersuchungen ist nach dem<br />

Haushaltsgrundsatzgesetz und nach der Bundeshaushaltsordnung schon lange für<br />

gesamtwirtschaftliche Maßnahmen und Einzelvorhaben (z.B. Infrastrukturvorhaben) mit<br />

erheblicher Bedeutung vorgeschrieben. Damit soll sichergestellt werden, dass mit den<br />

eingesetzten Mitteln ein möglichst hoher gesellschaftlicher Nutzen erreicht wird (Wicke 1982,<br />

S. 71). Die Nutzenanalyse und das Konzept eines gesellschaftlichen Nutzens sind daher<br />

nichts grundsätzlich Neues, sondern nur auf den Bereich <strong>Produkt</strong>e zu übertragen.<br />

11.4 Ausgewählte Methoden zur Erfassung des Nutzens<br />

Zur Analyse des Nutzens bzw. Ermittlung der Präferenzen bei Konsumenten gibt es<br />

verschiedene wissenschaftliche Methoden, von denen drei beispielhaft dargestellt werden.<br />

11.4.1 Nutzenbündelanalyse (benefit bundle analysis)<br />

Im Gegensatz zu frühen Ansätzen der Nutzensegmentierung, die benefits in Form von<br />

isolierten Einzelbenefits in zeitlicher Abfolge abgefragt haben, berücksichtigt das Konzept<br />

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