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PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...

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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />

11 Benefit-Analyse, Konsumforschung und BeneGrade<br />

11.1 Einleitung<br />

Mit der Benefit-Analyse wird der Nutzen von <strong>Produkt</strong>en und Dienstleistungen analysiert und<br />

bewertet - aus Sicht der Nutzer oder - bei Bedarf - aus Sicht der <strong>Produkt</strong>politik. Die Nutzer<br />

sind vor allem die privaten Haushalte bzw. Konsumenten, können aber auch gewerbliche<br />

Nutzer, die öffentliche Verwaltung oder Großorganisationen wie etwa die Kirchen sein.<br />

Während bei der Ökobilanz der Nutzen eher knapp über die funktionelle Einheit bzw. die<br />

funktionelle Äquivalenz erfasst und definiert wird, wird bei <strong>PROSA</strong> der Nutzen intensiver<br />

analysiert, weil er letztlich über Kauf- und Gebrauchsentscheidungen der Konsumenten<br />

entscheidet und weil eine Bewertung bei höheren sozialen oder ökologischen Risiken auch<br />

bei der Gesetzgebung produktpolitisch begründet und verantwortet werden muss (vgl. auch<br />

die sozioökonomische Nutzenanalyse bei REACH oder der Öko-Design-Richtlinie der EU).<br />

Da der „Nutzen“ je nach wissenschaftlicher Disziplin und praktischen Zusammenhängen<br />

unterschiedlich verstanden werden kann, werden zuerst die Definitionen der Nutzentypen<br />

Gebrauchsnutzen und Symbolischer Nutzen (Kap. 11.2) und Gesellschaftlicher Nutzen (Kap.<br />

11.3) erörtert, gefolgt von einer Beschreibung ausgewählter Konzepte zur Analyse des<br />

Nutzens. Nach einem Exkurs zu den Unterschieden zwischen Marketingorientierter<br />

Konsumforschung und Verbraucherorientierter Konsumforschung (Kap. 11.4) werden die<br />

Benefit-Analyse in <strong>PROSA</strong> (Kap. 11.5) und das Bewertungsmodell BeneGrade (Kap. 11.6)<br />

vorgestellt.<br />

11.2 Gebrauchsnutzen und Symbolischer Nutzen<br />

„Nutzen“ wird in verschiedenen Disziplinen <strong>–</strong> der Verhaltenswissenschaft, der Ökonomik, der<br />

Psychologie, der Rechtswissenschaft - unterschiedlich definiert und operationalisiert. So<br />

aggregiert die neoklassische Mikroökonomie in ihrem Nutzenbegriff die gesamte Psychologie<br />

des Konsumentenverhaltens <strong>–</strong> und schließt sie dadurch von der Analyse aus. Der<br />

wahrgenommene Nutzen wird an der Zahlungsbereitschaft abgelesen. Einzelne<br />

Konsumvorgänge und Nutzenaspekte können aber nicht erklärt oder prognostiziert werden,<br />

wenn sie in den Datenkranz verbannt sind. Hier setzt die für die Konsumforschung wichtige<br />

Ökonomische Psychologie an, die genau diese psychologischen Variablen <strong>–</strong> wie<br />

Nutzenwahrnehmungen <strong>–</strong> explizit analysiert.<br />

Der Nutzenbegriff wird in der Literatur meist aus dem Bedürfnisbegriff abgeleitet.<br />

Bedürfnisse sind in der Konsumtheorie verhaltenswirksame, aber unspezifische (d.h. nicht<br />

auf ein konkretes Angebot gerichtete) Mangelempfindungen. Im Rahmen der<br />

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