PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...
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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />
Unternehmen bzw. Arbeitsgeber stehen. Gesellschaftliche Auswirkungen (z.B. Förderung<br />
der regionalen Wirtschaft, Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der lokal ansässigen<br />
Bevölkerung…) finden in den Konventionen keinen Widerhall.<br />
3.4.3.2 Global Reporting Initiative<br />
Die Global Reporting Initiative (GRI) ist eine unabhängige Organisation, die in einem<br />
fortlaufenden Multi-Stakeholder-Prozess Richtlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
von Unternehmen erarbeitet und fortschreibt („<strong>Sustainability</strong> Reporting Guidelines“). Die<br />
Richtlinien werden weitgehend als Rahmen für die ökonomische, ökologische und soziale<br />
Nachhaltigkeitsberichterstattung anerkannt. Die Guidelines enthalten konkrete quantitative<br />
und qualitative Indikatore als optionale Vorgabe zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die<br />
Unterteilung der Indikatoren in die Kategorien Wirtschaft, Umwelt, Menschenrechte, Arbeit,<br />
<strong>Produkt</strong>verantwortung und Gesellschaft macht bereits deutlich, dass die GRI darum bemüht<br />
ist, Auswirkungen auf verschiedenste Stakeholdergruppen zu berücksichtigen. Zwar sind die<br />
<strong>Sustainability</strong> Reporting Guidelines primär als Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
von Unternehmen konzipiert, aufgrund der großen Akzeptanz (umfassender Stakeholder<br />
Prozess) und der Rolle als Vorgabe für viele Nachhaltigkeitsberichte, bietet sich Prüfung der<br />
Einbeziehbarkeit der GRI-Indikatoren in produktbezogene Analysen geradezu an. Allerdings<br />
zeigen die GRI Indikatoren einige Mängel, die einer ausschließlichen Verwendung in <strong>PROSA</strong><br />
entgegenstehen:<br />
Grundlegende soziale und gesellschaftliche Themen wie Diskriminierung, Vereinigungs- und<br />
Gewerkschaftsfreiheit werden sowohl in der alten Version (2002), als auch in der neuen<br />
Version (2006) mit nur jeweils einem Indikator abgehandelt. Zwar erleichtern solch knappe<br />
Darstellungen die Sozialberichterstattung für Unternehmen, die gesamte Bandbreite der<br />
jeweiligen Themen wird aber unter Umständen nicht erfasst. Besonders die 2002er Version<br />
der GRI war darauf bedacht, die thematische Breite mittels weit gefasster Formulierungen zu<br />
integrieren, dies führte aber zu einer Anzahl zu ‚weicher’ Indikatoren. Die 2006er Version der<br />
GRI beinhaltet zwar ‚härter’ definierte Indikatoren (z.B. „Incidents of Discrimination“),<br />
einzelne Teilaspekte, nationale und regionale Rahmenbedingungen sowie zeitliche<br />
Entwicklungen bleiben aber in vielen Fällen unberücksichtigt. Einige der unternehmensbezogenen<br />
Indikatoren eignen sich nicht für eine Übernahme in produkt-bezogene Analysen<br />
wie <strong>PROSA</strong>.<br />
3.4.3.3 OECD Guidelines for Multinational Enterprises<br />
Die OECD Guidelines for Multinational Enterprises stellen ein Set von Standards und<br />
Prinzipien dar, dessen Einhaltung von allen Unternehmen erwartet wird, die von OECD-<br />
Ländern aus operieren. Von Unternehmen, dessen Hauptquartier nicht in einem OECD Land<br />
beheimatet ist, wird die Einhaltung der Guidelines für die Sparten erwartet, die sich innerhalb<br />
des OECD-Raums befinden. Zwar sind die OECD Guidelines for Multinational Enterprises<br />
ein freiwilliges Instrument, seit der letzten Überarbeitung im Jahr 2000 können aber Verstöße<br />
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