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PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...

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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />

Bei den untersuchten Ansätzen dominiert noch immer die ökologische Dimension (ggfs.<br />

kombiniert mit der ökonomischen Dimension), auch wenn viele Ansätze formal oder<br />

sprachlich Bezug auf die Nachhaltigkeit nehmen (vgl. Abbildung 1). Nur wenige Methoden<br />

können als "echte" Nachhaltigkeits-Analysen eingeordnet werden, dies sind vor allem<br />

unternehmensinterne Ansätze, <strong>Produkt</strong>-Zertifizierungen und Finanzrating. Aber auch hier<br />

sind die Analysen der sozialen Dimension auf einem weniger differenzierten und<br />

„routinierten“ Level als die Analyse ökologischer oder ökonomischer Aspekte. Eine<br />

besondere Herausforderung stellt offensichtlich die Zusammenführung bzw. integrierte<br />

Betrachtung der verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen dar. Interessanterweise<br />

berücksichtigen gerade die detaillierten Methodenvorschläge eher alle drei Dimensionen der<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Bezüglich der Nutzung im Unternehmen gibt es zwei klare Pole <strong>–</strong> entweder werden die<br />

Methoden zur <strong>Produkt</strong>entwicklung und -vermarktung oder zur Vorbereitung strategischer<br />

Entscheidungen eingesetzt (vgl. Abbildung 2). Auch hier gibt es einen spannenden Bezug zu<br />

den drei Dimensionen: bei den Ansätzen zur <strong>Produkt</strong>entwicklung werden eher nur die<br />

Dimensionen Ökologie und Ökonomie adressiert, wohingegen Ansätze für die strategische<br />

<strong>Produkt</strong>bewertung eher Nachhaltigkeit als Ganzes einbeziehen. Dies lässt sich damit<br />

erklären, dass das Nachhaltigkeitskonzept (bisher) ein eher strategisches Konzept ist und<br />

daher gerade die strategische Ebene alle Dimensionen in eine Bewertung und Entscheidung<br />

einbeziehen muss. Auf der anderen Seite gestaltet sich die Um- oder Übersetzung des<br />

vielfach noch abstrakten Nachhaltigkeitskonzeptes auf die konkrete <strong>Produkt</strong>-Ebene offenbar<br />

eher schwierig.<br />

Die produktbezogene Lebenswegbetrachtung („von der Wiege bis zur Bahre“) ist mittlerweile<br />

weit verbreitet. Ebenso findet die grundsätzliche Frage der Nutzenorientierung in vielen<br />

Ansätzen Eingang. Mit der Nutzenorientierung werden aus innovationstheoretischer Sicht<br />

inkrementelle oder radikale <strong>Produkt</strong>verbesserungen verknüpft, die in weiterreichende<br />

Systeminnovationen eingebettet werden.<br />

Innerhalb der jeweiligen Methoden werden überwiegend "klassische" Einzeltools eingesetzt<br />

wie etwa Markt- und Trendanalyse, Ökobilanz oder Lebenszykluskostenrechung. Die<br />

Analyse der sozialen/gesellschaftlichen Aspekte ist deutlich unterbelichtet, für sie gibt es kein<br />

eingeführtes Tool. Dies gilt allerdings auch für andere Bereiche wie etwa für die Nationale<br />

Nachhaltigkeitsstrategie, die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen und<br />

vergleichbare Systeme (Global Compact, <strong>Produkt</strong>-/Gütesiegel, Finanzrating). Erst recht gibt<br />

es keine Datenbanken oder Software-Tools wie etwa bei Ökobilanzen.<br />

Die Analyse wird, wenn überhaupt, meist entsprechend des Stakeholder-Ansatzes<br />

durchgeführt. Dieser kategorisiert die sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen nach<br />

den jeweils betroffenen Stakeholdern (z.B. Zulieferer, MitarbeiterInnen, KundInnen,<br />

Öffentlichkeit, Konkurrenten, Aktionäre). Ähnlich ist der Versuch, die sozialen Aspekte den<br />

Abschnitten des (ökologischen) Lebenszyklus zuzuordnen und auf diese Weise eine<br />

Clusterung zu erreichen. Häufiger findet man jedoch ausschließlich Konsumforschung (was<br />

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