PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...
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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />
Der Forderung nach Transparenz kann bei der Lebenszykluskostenrechnung mitunter die<br />
Vertraulichkeit von Kostendaten entgegen stehen. Eine Möglichkeit, trotz Vertraulichkeit<br />
Glaubwürdigkeit herzustellen, ist <strong>–</strong> wie bei der Ökobilanz <strong>–</strong> die Durchführung eines Kritischen<br />
Gutachtens (Critical review) durch unabhängige Gutachter; vgl. etwa Grießhammer und von<br />
Flotow (2004). Vertrauliche Daten werden lediglich innerhalb dieses Ausschusses öffentlich<br />
gemacht. Das Gremium kann somit einerseits die getroffenen Annahmen etc. unabhängig<br />
begutachten und kommentieren, andererseits kann die Vertraulichkeit gegenüber der<br />
Öffentlichkeit gewahrt werden.<br />
8.3.5 Akteursbezug<br />
Lebenszykluskosten müssen akteursspezifisch erfasst werden. Die Gesamtkosten des<br />
<strong>Produkt</strong>systems zu berechnen, macht im Gegensatz zur Ökobilanz, bei der die<br />
Umweltauswirkungen über den gesamten Lebensweg kumuliert werden können, nur in<br />
wenigen Fällen Sinn, da die Kosten des einen Akteurs meist zugleich Erlöse eines anderen<br />
Akteurs sind. Entscheidungsrelevant ist dagegen in der Regel die Frage, wer welche Kosten<br />
trägt oder reduzieren will.<br />
Des weiteren können für unterschiedliche Akteure unterschiedliche Kostenarten relevant<br />
sein: während beispielsweise für den Hersteller von Grundchemikalien Energie- und<br />
Rohstoffkosten häufig dominierend sind, spielen etwa für den Hersteller von<br />
Spezialchemikalien oder Arzneimitteln die Forschungs- und Entwicklungskosten eine<br />
mitunter wettbewerbsentscheidende Rolle.<br />
Bereits bei der Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens einer<br />
Lebenszykluskostenrechnung muss daher definiert werden, für wen und zu welchem Zweck<br />
die Analyse durchgeführt werden und für welchen Akteur oder welche Akteure die relevanten<br />
Kosten erhoben werden sollen.<br />
8.4 Anwendungsgebiete<br />
Die Lebenszykluskostenrechnung ist eine Methode, die die ökonomische Dimension<br />
betrachteter Alternativen abdeckt, und damit komplementär zur Analyse und Bewertung der<br />
ökologischen oder der sozialen Auswirkungen (Ökobilanz, Sozialbilanz) angewendet werden<br />
kann 12 . Sie ist weiterhin, neben der Ökobilanz, die zweite Teilanalyse bei der<br />
Ökoeffizienzanalyse (integrierte ökologisch-ökonomische Bewertung).<br />
12<br />
Die Ökobilanz ist eine Methode, die die Input- und Outputflüsse und potenziellen Umweltauswirkungen eines<br />
<strong>Produkt</strong>systems im Verlauf seines Lebensweges zusammenstellt und beurteilt. (ISO 14040)<br />
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