PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...
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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />
betriebswirtschaftlichen Betrachtung des <strong>Produkt</strong>lebenszyklus zuzuordnen ist und in der<br />
Ökobilanz meist vernachlässigt werden, z.B. die Forschung und Entwicklungsphase (F&E) 10 .<br />
8.3.2 Orientierung am Nutzen, funktionelle Einheit<br />
Eine Lebenszykluskostenrechnung wird immer für einen bestimmten zu erfüllenden Nutzen<br />
durchgeführt (z.B. saubere Wäsche). Dieser Nutzen (die Funktion des <strong>Produkt</strong>systems) wird<br />
mit Hilfe der funktionellen Einheit quantifiziert, die als Bezugspunkt dient und auf die alle<br />
Daten bezogen werden (z.B. 5 kg saubere Wäsche). Werden zwei oder mehrere Alternativen<br />
untersucht, so muss funktionelle Äquivalenz gegeben sein, d.h. jedes System muss<br />
denselben technischen Nutzen liefern. Bei Abweichungen von diesem Grundprinzip der<br />
funktionellen Äquivalenz muss entschieden werden, ob zum Beispiel durch Erweiterungen<br />
der Systemgrenzen und Mitbilanzierung von zusätzlichen Prozessen die Äquivalenz wieder<br />
hergestellt werden kann 11 . Die relevanten Kosten, die zur Gewährleistung der funktionellen<br />
Äquivalenz anfallen, werden bei der Lebenszykluskostenrechnung berücksichtigt (z.B.<br />
Kosten des Waschmittels, des Stroms und des Wassers für die Waschmaschine, die<br />
anteiligen Kosten der Waschmaschine, die Kosten des Abwassers).<br />
8.3.3 Iterativer Ansatz<br />
Häufig müssen während einer Lebenszykluskostenrechnung aufgrund neuer Erkenntnisse<br />
bereits getroffene Annahmen (zu Systemgrenzen, einbezogenen Kostenarten etc.) später<br />
wieder revidiert werden. Dies trägt zur Vollständigkeit und Konsistenz der Studie bei. Wichtig<br />
ist, dass das dadurch bedingte prozessorientierte Vorgehen vollständig dokumentiert wird.<br />
8.3.4 Transparenz<br />
Für die Glaubwürdigkeit einer Studie ist Transparenz und die dadurch mögliche<br />
Nachvollziehbarkeit von besonderer Wichtigkeit. Alle verwendeten Daten und<br />
Berechnungsverfahren, sowie alle getroffenen Annahmen und Wertungen, sind daher explizit<br />
zu dokumentieren und zu erläutern.<br />
10<br />
11<br />
Im Prinzip kann man auch argumentieren, dass F&E in der Ökobilanz mitbetrachtet wird, die<br />
Umweltauswirkungen dieser Prozesse jedoch vernachlässigbar klein sind, wenn sie auf alle<br />
<strong>Produkt</strong>einheiten, die im Laufe des (betriebswirtschaftlichen) Lebenszyklus produzierten werden, umgelegt<br />
werden.<br />
Wird zum Beispiel die Weiternutzung einer vorhandenen Waschmaschine mit der Anschaffung einer neuen<br />
Waschmaschine verglichen, könnte folgender Effekt zum Tragen kommen: durch höhere<br />
Schleuderdrehzahlen bei neuen Waschmaschinen hat die Wäsche eine signifikant geringere Restfeuchte;<br />
Energieverbrauch und Stromkosten bei Nutzung eines Wäschetrockners liegen dadurch tiefer. In diesem Fall<br />
könnten die durch unterschiedlichen Gebrauchnutzen resultierenden Kostendifferenzen durch Erweiterung<br />
der Systemgrenzen (also Einbezug des Wäschetrocknens) berücksichtigt werden.<br />
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