PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...
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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />
12 Bewertungsmodell ProfitS<br />
12.1 Aggregation von Umweltauswirkungen<br />
Im Rahmen der praktischen und methodischen Entwicklung der Ökobilanz gab es<br />
ausführliche Diskussionen über Bewertungsprozesse, Bewertungsmodelle und die<br />
Möglichkeit und Sinnhaftigkeit von Gesamtaggregationen (um das sogenannte "Äpfel-Birnen-<br />
Problem" zu lösen). Ausgehend von einer Initiative des BDI wurde zu diesen Fragen vom<br />
Umweltbundesamt eine Workshop-Reihe mit den relevanten Anspruchsgruppen<br />
durchgeführt. In der Abschlusserklärung wurde auch die Idee eines einheitlichen<br />
Bewertungsmodells verworfen und es wurden stattdessen Anforderungen an ökologische<br />
Bewertungsprozesse festgelegt. In Kap. 11.2 werden wesentliche Schlussfolgerungen aus<br />
der Abschlusserklärung wiedergegeben und auf die Bewertung von Nachhaltigkeitsanalysen<br />
übertragen. Die mögliche Aggregation einzelner Aspekte zu einem Gesamtwert und die<br />
Schlussfolgerungen in der ISO-Norm 14044 werden ausführlich in Kap. 11.3 erörtert.<br />
12.2 Bewertungsprozess und Bewertungsmodelle bei <strong>PROSA</strong><br />
Die wesentlichen Schlussfolgerungen aus der Abschlusserklärung der oben genannten<br />
Workshop-Reihe sind nachstehend kursiv wiedergegeben (Umweltbundesamt 1998). Die<br />
nachstehenden Anforderungen an den Bewertungsprozess (formuliert für Ökobilanzen)<br />
werden bei <strong>PROSA</strong> inhaltlich und sinngemäß übernommen:<br />
Die Bewertung von Ökobilanzen erfolgt vor dem Hintergrund akteursspezifischer und<br />
individueller Interessen und Werte und ist daher grundsätzlich subjektiv und nicht<br />
objektivierbar. Schon von daher muss es eine Pluralität der Bewertungsmethoden geben.<br />
Es liegen bereits unterschiedlichste qualitative, halb-quantitative oder voll-quantitative<br />
Bewertungsmethoden vor, die standardisiert oder projektspezifisch entwickelt wurden. Die<br />
(Aus-)Wahl einer Bewertungsmethode stellt die erste Bewertung im Bewertungsprozess dar.<br />
Die Gestaltung des Bewertungsprozesses hat die gleiche Wichtigkeit wie die (Aus-)Wahl<br />
einer formalen Bewertungsmethode. Wichtige Anforderungen an den Bewertungsprozess<br />
sind die Durchführung eines „Critical Review“, die Beteiligung der relevanten Akteure, die<br />
Dokumentation des Bewertungsprozesses (einschließlich abweichender Meinungen), die<br />
Gewährleistung der Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse sowie der Einsatz<br />
von Signifikanz- und Sensitivitäts-Analysen.<br />
Jede Ökobilanz muss - in Anlehnung an die Fragestellung - „situativ“ bewertet werden:<br />
Bewertungsmethode und Bewertungsprozess müssen in Übereinstimmung mit dem Ziel der<br />
Studie und dem Bilanzrahmen stehen.<br />
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