PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...
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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />
Ökobilanzen liefern notwendige, aber nicht ausreichende Daten für die Bewertung.<br />
Ökobilanzen liefern keine ökonomischen und sozialen Daten. Ökobilanzen liefern nicht<br />
vollständige ökologische Informationen, bisweilen müssen sie durch andere<br />
Umweltmanagementmethoden ergänzt werden, beispielsweise durch ökologische<br />
Risikoabschätzungen.<br />
Die Bewertung von Ökobilanzen stellt von daher eine Teilbewertung im Prozess der<br />
Entscheidungsfindung statt, in den explizit oder implizit auch ökonomische und soziale<br />
Aspekte einfließen (müssen). Die (ökologische) Bewertung einer Ökobilanz kann daher<br />
keinen Automatismus bezüglich der Entscheidungen auslösen.<br />
Beim Bewertungsprozess sollten die nachfolgenden prozeduralen Anforderungen<br />
eingehalten werden:<br />
• Durchführung eines Critical Review und Beteiligung der relevanten Akteure.<br />
• Die Übereinstimmung mit dem Ziel der Studie und dem Bilanzrahmen ist zu<br />
gewährleisten. Dies schließt den Bezug auf die beabsichtigte Verwendung der<br />
gewonnenen Informationen ein. Für jede Ökobilanz-Studie ist also - in Anlehnung an die<br />
Fragestellung - ein „situatives“ Bewertungskonzept zu erarbeiten.<br />
• Die Zielfestlegung, die Ausgestaltung des Bewertungsprozesses sowie die Auswahl der<br />
anzuwendenden Bewertungsmethode(n) liegt im Verantwortungsbereich des<br />
Auftraggebers einer Ökobilanz ("LCA-Commissioner"). Natürlich bleibt es externen<br />
Personen oder Gruppen unbenommen, auf eine veröffentlichte Sachbilanz andere<br />
Bewertungsmethoden anzuwenden.<br />
• Die Bewertungsmethode ist offenzulegen. Zusammenfassungen und Aggregationen sind<br />
meist unvermeidlich. Die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse ist aber in<br />
jedem Fall zu gewährleisten. Alle betrachteten Einflußgrößen des ökologischen Profils<br />
von <strong>Produkt</strong>en, Dienstleistungen und Prozessen müssen sichtbar bleiben. Ihre relative<br />
Bedeutung für die gewonnenen Aussagen darf ebensowenig verdeckt werden, wie die<br />
'Unschärfen" und Lücken der herangezogenen Daten. Werden Aggregationen<br />
vorgenommen, so sind Detailergebnisse geeignet vorzuhalten (auch bei der Verwendung<br />
von Ökobilanz-Software und auch gegenüber Entscheidungsgremien). Auch der<br />
abgelaufene Bewertungs- und Auswertungsprozess einschließlich abweichender<br />
Meinungen der Beteiligten ist zu dokumentieren.<br />
• Bei Ökobilanzen, die in der Öffentlichkeit verwendet werden, ist durch Signifikanz- und<br />
Sensitivitätsanalysen sicherzustellen, dass die Einflußfaktoren, die zu der<br />
entsprechenden Interpretation geführt haben, vollständig und signifikant sind. Zur<br />
Erhöhung der Aussagesicherheit ist es sinnvoll, die Resultate verschiedener<br />
Bewertungsmethoden im Rahmen von Sensitivitätsanalysen zu vergleichen,<br />
insbesondere wenn aus bestimmten Gründen die vor- und nachgenannten Kriterien nicht<br />
vollständig erfüllt werden können.<br />
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