PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...
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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />
abgedeckt sind. Beispielsweise sind im Preis für ein Kilogramm Mehl die Kosten für den<br />
Anbau, die Transporte und das Mahlen des Getreides enthalten.<br />
Meist sind die Preise höher als die Kosten, da noch die Gewinnmargen der Akteure der<br />
Vorkette enthalten sind. Unter Umständen können die Preise allerdings auch niedriger als<br />
die wahren <strong>Produkt</strong>ionskosten sein (z.B. aufgrund von Subventionen bei landwirtschaftlichen<br />
<strong>Produkt</strong>en).<br />
Oft sind die Kosten für die Entsorgung ebenfalls schon im <strong>Produkt</strong>preis enthalten, da die<br />
Hersteller aufgrund gesetzlicher Regelungen auch für die Entsorgung ihrer <strong>Produkt</strong>e<br />
verantwortlich sind und sie diese Kosten in ihrer Kostenkalkulation berücksichtigen (z.B. bei<br />
Verpackungen, Trinkwasser, seit der Umsetzung der WEEE-Richtlinie auch bei elektrischen<br />
und elektronischen Geräten). Dies wird aufgrund der zunehmenden <strong>Produkt</strong>verantwortung<br />
der Hersteller entlang des gesamten Lebenswegs in Zukunft eher noch zunehmen.<br />
8.6.3 Einbezug externer Kosten<br />
Externe Effekte können als Wertveränderungen durch eine wirtschaftliche Tätigkeit definiert<br />
werden, die nicht in deren Preis enthalten ist, oder als Nebeneffekt wirtschaftlicher Aktivität<br />
(Galtung 1996). Beispiele sind Schäden an Gebäuden durch sauren Regen, Auswirkungen<br />
auf Ökosysteme oder die menschliche Gesundheit durch Schadstoffemissionen, aber auch<br />
soziale Auswirkungen wie z.B. Arbeitsplatzeffekte. Durch die ökonomische Bewertung (d.h.<br />
Monetarisierung) der externen Effekte erhält man die externen Kosten. Diese externen<br />
Kosten, fließen nicht in den Preis der wirtschaftlichen Aktivität mit ein und werden<br />
definitionsgemäß nicht vom Verursacher (d.h. weder vom Produzenten noch vom<br />
Konsumenten) direkt getragen. Sie stellen i.d.R. keine realen Geldflüsse dar, zumindest nicht<br />
für die direkt beteiligten Akteure 15 .<br />
Externe Kosten stellen im Prinzip also eine bestimmte Form der Bewertung von Umweltoder<br />
sozialen Auswirkungen dar. Für die Monetarisierung stehen verschiedene methodische<br />
Ansätze zur Verfügung, zum Beispiel der Vermeidungskostenansatz oder die Bestimmung<br />
der Zahlungsbereitschaft (Willingness-to-pay). Die verschiedenen Ansätze sind mit<br />
erheblichen Unsicherheiten behaftet und beinhalten implizit starke Werturteile. In den<br />
resultierenden externen Kosten sind diese Werturteile nicht mehr transparent, und es<br />
entsteht eine scheinbar objektive Messgröße.<br />
15<br />
Real auftretende Kosten werden meist von der Allgemeinheit getragen. Durch den Treibhauseffekt<br />
verursachte Schäden können beispielsweise vom Staat getragen werden, der die Ausgaben durch<br />
Steuereinnahmen finanziert. Diese Steuereinnahmen werden meist nicht danach erhoben, wer wie viel CO 2<br />
und andere Treibhausgase emittiert, sondern nach anderen Kriterien (z.B. Höhe des Einkommens) oder<br />
pauschal (z.B. Mehrwertsteuer). Sie werden also auch von den Verursachern getragen <strong>–</strong> allerdings nicht<br />
entsprechend ihres Beitrags und auch nicht direkt damit begründet.<br />
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