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PROSA – Product Sustainability Assessment - PROSA - Produkt ...

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<strong>PROSA</strong> <strong>Product</strong> <strong>Sustainability</strong> <strong>Assessment</strong><br />

den Gebrauchs- oder Verwendungsnutzen, während der Zusatznutzen die Aspekte<br />

beinhaltet, die über den technischen Nutzen hinausgehen. Diese Unterscheidung wird bei<br />

Konsum auf hohem Güterniveau jedoch immer schwieriger und weniger zweckmäßig. Denn<br />

der so genannte „Zusatz“nutzen kann durchaus der kaufentscheidungsrelevante<br />

Hauptnutzen sein, der „Grund“nutzen aber nur der Nebennutzen. Dies wird z.B. deutlich<br />

sichtbar beim hypertrophen Design von Möbeln, Textilien und Gebrauchsgegenständen, bei<br />

denen das Design die Funktionstüchtigkeit einschränkt.<br />

Die Konsumforschung arbeitet heute überwiegend mit Dichotomisierungen, die auf<br />

unterschiedliche Befriedigungstypen statt auf -hierarchien zielen. So wird von manchen<br />

Autoren zwischen praktischem Nutzen sowie hedonistischem bzw. psychologischem<br />

Nutzen unterschieden:<br />

• Praktischer Nutzen in Bezug auf ein <strong>Produkt</strong> bezieht sich danach auf seine stofflichtechnische<br />

Dimension und die Eignung für den Zweck, für den es vorgesehen ist.<br />

Mögliche Nutzenelemente sind Brauchbarkeit, Wirksamkeit, Perfektion, Robustheit,<br />

Genauigkeit, Haltbarkeit, <strong>Produkt</strong>lebensdauer, <strong>Produkt</strong>sicherheit, Preis-Qualitäts-Relation<br />

etc. bzw. bei Dienstleistungen die Service, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit etc.. In Bezug<br />

auf den Kaufprozess und die Nachkaufphase sind auch Aspekte wie<br />

Beschwerdemanagement, <strong>Produkt</strong>information, Bequemlichkeit, Reduktion von Such- und<br />

Entscheidungskosten relevant. Teilweise gibt es hier quantitative Indikatoren aus der<br />

Qualitätssicherungsdiskussion. In der Tat werden die Konzepte „Nutzen“ und „Qualität“<br />

oft ähnlich gebraucht. Der Nutzenbegriff ist jedoch umfassender; der Qualitätsbegriff ist<br />

sehr stark produktbezogen.<br />

• Hedonistischer Nutzen wird im Sinne von Selbstverwirklichung, Exploration,<br />

Unterhaltung/Erlebnis etc. verstanden. Die Bezeichnung „hedonistisch“ weist darauf hin,<br />

dass die Befriedigung hier ausschließlich selbstbezogen ist.<br />

Aus der Vielfalt der Kategorisierungsvorschläge wurde für <strong>PROSA</strong> die Kategorisierung<br />

Gebrauchsnutzen versus Symbolischer Nutzen gewählt. 64 Ersterer entspricht dem<br />

„praktischen Nutzen“ (s.o.), letzterer umfasst eine Gruppe von nicht messbaren und extern<br />

kaum beurteilbaren Befriedigungen, die nicht ausschließlich selbstreferentiell sind, sondern<br />

auch z.B. die Verantwortung für andere umfassen können (Reisch 2002, Reisch und<br />

Scherhorn 2005). Im einzelnen sind dies:<br />

64<br />

Zu dieser Unterscheidung passt auch eine der neueren Konsumforschung entspringende Kategorisierung<br />

von Nutzen („value“) nach Richins (1994: Valuing things. The public and private meanings of possessions.<br />

JCR, 21(3), 504-521): (1) Gebrauchswert (d.h. Funktionsnutzen), (2) Unterhaltungswert (d.h. Beitrag zum<br />

Vergnügen), (3) Beziehungswert (d.h. Darstellung und Symbolisierung zwischenmenschlicher Beziehungen)<br />

sowie (4) Selbstdarstellungs- und Identitätswert.<br />

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