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Wärmelehre - gilligan-online

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Für das reale Gas CO 2 findet man, dass bei Normaldruck das Molvolumen etwa<br />

−1<br />

3 −1<br />

22400 cm 3 mol ist. Bei einem Molvolumen Vm<br />

= 450 cm mol ist der sich einstellende<br />

Druck jedoch nicht 50 bar (ideales Gas), sondern nur etwa 37 bar (reales Gas<br />

3<br />

−1<br />

CO 2 ), bei Vm<br />

= 300 cm mol entsprechend nicht 76 bar (ideales Gas), sondern<br />

nur etwa 47 bar (reales Gas CO2<br />

). Verringert man das Volumen weiter, so bleibt<br />

der Druck zunächst konstant!<br />

Der Energieentzug durch Wärmeabfuhr auf dem horizontalen Kurvenstück bewirkt<br />

eine Absenkung des Energieinhaltes, es scheidet sich die flüssige Phase ab, das<br />

Gas kondensiert, ein Vorgang, der durch die Gasgleichung des idealen Gases sicher<br />

nicht mehr beschrieben werden kann. Bei einem Molvolumen von etwa<br />

3 −1<br />

Vm<br />

= 75 cm mol ist CO2<br />

vollständig kondensiert. Weitere Volumenverminderung<br />

erfordert wegen der geringen Kompressibilität von Flüssigkeit eine sehr starke<br />

Drucksteigerung.<br />

Ein horizontales Kurvenstück mit p = const. tritt in allen Isothermen für ϑ < 31 o C<br />

auf. Die Isotherme<br />

ϑ = 31 o C<br />

zeigt im Kurvenverlauf eine Wendetangente. Erst für<br />

ϑ > 31 o C beobachtet man hyperbelähnliche Äste. Der Bereich, in dem Verflüssigung<br />

auftritt, ist in Abb. 7-03 grau hinterlegt. Dieser Bereich bestimmt die Bedingungen,<br />

unter denen Gas und Flüssigkeit einer Substanz gleichzeitig nebeneinander<br />

existieren können.<br />

7.2.2 Zustandsgleichung nach VAN DER WAALS<br />

Das Verhalten eines idealen Gases wird durch folgende Zustandsgleichung beschrieben<br />

(vgl. Abschnitt 2.3.5)<br />

pV<br />

= nR T<br />

m<br />

Die kinetische Gastheorie (vgl. Kapitel 2) liefert das obige Ergebnis unter den Modellvorstellungen,<br />

die schlagwortartig folgendermaßen zusammengefasst werden<br />

können<br />

• ’punktförmige’ materielle Teilchen (keine räumliche Ausdehnung),<br />

• keine Wechselwirkung der Teilchen untereinander (keine potentielle Energie).<br />

Der in Abschnitt 7.1 aufgeführte Vergleich mit CO 2 zeigt, dass für reale Gase diese<br />

Modellvorstellungen modifiziert werden müssen. VAN DER WAALS hat für die Zustandsgleichung<br />

realer Gase eine Gleichung angegeben, die in einer ersten Näherung<br />

mit zwei physikalisch deutbaren Korrekturen das Verhalten realer Gase berücksichtigt,<br />

also die beiden obigen Modellvorstellungen aufgibt.<br />

VAN DER WAALS berücksichtigt das Eigenvolumen der Moleküle. Vom freien Volumen,<br />

das gegeben ist durch die geometrischen Abmessungen des Gasraumes, ist<br />

etwa das Eigenvolumen der Moleküle abzuziehen, um das tatsächlich für die Moleküle<br />

verfügbare Volumen zu erhalten. Man nennt die Größe b in der VAN DER WAALS<br />

Gleichung das Kovolumen.<br />

Eine hier nicht wiedergegebene, ausführliche Rechnung liefert, dass das Kovolumen<br />

etwa dem Vierfachen des Eigenvolumens der Moleküle entspricht.<br />

−1<br />

Die Größenordnung von b ist etwa 30 cm 3 mol .<br />

<strong>Wärmelehre</strong> – Abschnitt 7<br />

- 101 -<br />

’Stoffe in verschiedenen Phasen’

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