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Wärmelehre - gilligan-online

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Der Binnendruck berücksichtigt anziehende Kräfte zwischen den Molekülen. Diese<br />

wirken sich aus wie ein zusätzlicher äußerer Druck. Dieser Korrekturterm ist also<br />

zum Druck zu addieren. Die anziehenden Kräfte sind proportional zum Quadrat der<br />

Molekülzahldichte, weil die Anzahl der wechselwirkenden Molekülpaare quadratisch<br />

mit der Molekülzahldichte zunimmt.<br />

Für den Binnendruck ergibt sich, da die Molekülzahldichte umgekehrt proportional<br />

zum (Mol)Volumen ist,<br />

a<br />

p binnen =<br />

2<br />

V<br />

m<br />

Mit diesen beiden Korrekturen ergibt sich aus der Zustandsgleichung eines idealen<br />

Gases die VAN DER WAALSsche Zustandsgleichung für die Stoffmenge n = 1mol , die<br />

das Verhalten realer Gase beschreibt<br />

a<br />

( p + )( Vm<br />

− b)<br />

= RmT<br />

2<br />

V<br />

m<br />

Üblicherweise schreibt man die VAN DER WAALSsche Gleichung in molaren Größen.<br />

Im Gegensatz zur allgemeinen Gasgleichung, die mit der allgemeinen Gaskonstanten<br />

R m eine universelle Konstante enthält, kommen in der VAN DER WAALSschen<br />

Gleichung zusätzlich zwei individuelle, für das betreffende Gas charakteristische,<br />

Konstanten vor. Diese beiden Konstanten sind aus dem gemessenen Verlauf der<br />

Isothermen so zu bestimmen, dass sich für das p,V -Diagramm eine möglichst gute<br />

Anpassung im gesamten Bereich ergibt.<br />

Man kann zeigen, dass die Gleichung auch den Übergang gasförmig – flüssig umfasst<br />

und qualitativ auch noch das Verhalten der flüssigen Phase beschreibt.<br />

Ein Beispiel für die Isothermen eines realen Gases (Beispiel Kohlenstoffdioxid) ist in<br />

Abb. 7-03 gezeichnet.<br />

Der Koexistenzbereich der flüssigen und gasförmigen Phase ist grau hinterlegt. Zu<br />

der grafischen Darstellung gehören folgende Werte für die zusätzlichen individuellen<br />

Konstanten als beste Anpassung an die gemessenen Isothermen für Kohlenstoffdioxid<br />

a(CO<br />

b(CO<br />

2<br />

2<br />

) = 3,6 ⋅10<br />

6<br />

) = 42,8 cm<br />

3<br />

bar cm<br />

mol<br />

−1<br />

6<br />

mol<br />

−2<br />

<strong>Wärmelehre</strong> – Abschnitt 7<br />

- 102 -<br />

’Stoffe in verschiedenen Phasen’

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