Wärmelehre - gilligan-online
Wärmelehre - gilligan-online
Wärmelehre - gilligan-online
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4.4 Isentrope Zustandsänderungen<br />
Wenn ein geschlossenes adiabates System eine Zustandsänderung durchläuft, bei<br />
der keine Reibung auftritt, dann ergibt sich eine isentrope Zustandsänderung.<br />
Zu diesen Begriffen ist anzumerken:<br />
In der Literatur wird häufig anstelle von isentrop noch der Ausdruck adiabat benutzt.<br />
Mit adiabat sollte jedoch korrekterweise nur eine Eigenschaft von Systemen<br />
gekennzeichnet werden. Adiabat sind solche thermodynamischen Systeme, die –<br />
idealisierend – keinen Wärmeaustausch mit der Umgebung erlauben. Dies kann<br />
erzwungen werden durch Wärmeisolation und/oder durch sehr raschen Verlauf eines<br />
thermodynamischen Prozesses.<br />
Der 1. Hauptsatz<br />
d U = δQ<br />
+ δW<br />
reduziert sich wegen der fehlenden Wärmeübertragung δQ = 0 auf die Aussage,<br />
dass die Innere Energie U nur durch die Übertragung von Arbeit geändert werden<br />
kann.<br />
dU<br />
= δW<br />
= − p dV<br />
Wird Arbeit am System verrichtet ( δW > 0 , weil d V < 0 ), dann nimmt die Innere<br />
Energie U zu ( d U > 0 ); Kompression führt also zu einer Temperaturerhöhung.<br />
Wird Arbeit vom System verrichtet ( δW < 0 , weil d V > 0 ), dann nimmt die Innere<br />
Energie U ab ( d U < 0 ); Arbeitsabgabe – also Expansion des Gases – das ist aber<br />
nur auf Kosten der Inneren Energie U des Gases möglich. Isentrope Expansion führt<br />
zu einer Temperaturabnahme.<br />
Eine spezielle Form einer isentropen Zustandsgleichung lässt sich aus dem 1.<br />
Hauptsatz in der obigen Form ableiten<br />
d U + p dV<br />
= 0<br />
mit der Beziehung<br />
dU<br />
= nC<br />
mv<br />
dT<br />
und der Zustandsgleichung eines idealen Gases in der Form<br />
nRmT<br />
p =<br />
V<br />
wird daraus<br />
nC<br />
nRmT<br />
dT<br />
+ dV<br />
V<br />
mv =<br />
Trennung der Variablen liefert zunächst<br />
dT<br />
R<br />
+<br />
T C<br />
m<br />
mv<br />
dV<br />
V<br />
= 0<br />
0<br />
Integration dieser Beziehung ergibt mit einer willkürlichen Integrationskonstante<br />
Rm<br />
lnT<br />
+ lnV<br />
C<br />
mv<br />
= const.<br />
Für ein ideales Gas gilt, wie in Abschnitt 5.2 noch hergeleitet werden wird, der<br />
Zusammenhang<br />
<strong>Wärmelehre</strong> – Abschnitt 4<br />
- 55 -<br />
’Spezielle Zustandsänderungen’