Wärmelehre - gilligan-online
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Aus dieser Erfahrung lässt sich der 1. Hauptsatz der <strong>Wärmelehre</strong> formulieren. Er<br />
lässt sich auf verschiedene Arten ausdrücken.<br />
1. Formulierung<br />
"Es gibt keine Einrichtung oder Vorrichtung, die mechanische Arbeit abgibt, ohne<br />
dass ein gleichwertiger Betrag einer anderen Energieform dafür aufgewendet wird",<br />
technisch ausgedrückt: "Es gibt kein Perpetuum mobile 1. Art."<br />
Bei einer Aufeinanderfolge beliebiger Zustandsänderungen, die wieder in den Ausgangszustand<br />
zurückführen (d. h. U = U ), kann keine Energie gewonnen<br />
Anfang<br />
werden, d. h. ΔU ≡ 0 oder ∫ dU = 0<br />
[mit dem Symbol ∫ für einen Kreisprozess]<br />
Ende<br />
Für<br />
( ΔU)<br />
≠ ( ΔU<br />
a ) b<br />
wäre die Konsequenz ein Energiegewinn bei einem Umlauf.<br />
2. Formulierung<br />
“Die Innere Energie U ist eine Zustandsfunktion; d. h. die Änderung ΔU der Inneren<br />
Energie U hängt nur von Anfangs- und Endzustand ab, nicht aber davon, wie sich<br />
der Zustand geändert hat“.<br />
mit<br />
ΔU = U −U<br />
= Q + W<br />
U E<br />
U A<br />
E<br />
A<br />
AE<br />
AE<br />
Innere Energie des Systems am Ende des Prozesses<br />
Innere Energie des Systems am Anfang des Prozesses<br />
Δ U = U E −U<br />
A Änderung der Inneren Energie<br />
Q AE<br />
bei dem Prozess umgesetzte Wärme<br />
(Vorzeichenkonvention beachten)<br />
W AE<br />
bei dem Prozess umgesetzte Arbeit<br />
(Vorzeichenkonvention beachten)<br />
In differentieller Schreibweise lautet der 1. Hauptsatz:<br />
Jedem thermodynamischen System im Gleichgewichtszustand wird eine Zustandsfunktion,<br />
genannt Innere Energie U , zugeordnet. Ihre Änderung dU in einem differentiellen<br />
Prozess ist gegeben durch<br />
d U = δQ<br />
+ δW<br />
Mathematisch heißt das: dU ist ein totales Differential, die Innere Energie U also<br />
eine Zustandsfunktion. Umgesetzte Wärme δ Q und Arbeit δ W aber sind Prozessgrößen.<br />
<strong>Wärmelehre</strong> – Abschnitt 3<br />
- 47 -<br />
’1. Hauptsatz der <strong>Wärmelehre</strong>’