Wärmelehre - gilligan-online
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Dabei ist<br />
m Masse<br />
J<br />
Massenträgheitsmoment<br />
v Geschwindigkeit<br />
ω<br />
Winkelgeschwindigkeit<br />
μ reduzierte Masse<br />
c Federkonstante<br />
y Auslenkung<br />
Ein Vergleich zeigt, dass diese Energieausdrücke sämtlich die gleiche mathematische<br />
Struktur haben<br />
1<br />
Energie =<br />
2<br />
([ positive] [ physikalische Größe]<br />
)<br />
⎛ ⎡positive oder⎤<br />
⎡physikalische⎤<br />
⎞<br />
× ⎜<br />
⎟<br />
⎢<br />
negative<br />
⎥ ⎢<br />
Größe<br />
⎥<br />
⎝ ⎣<br />
⎦ ⎣<br />
⎦ ⎠<br />
Mathematisch statistische Methoden ergeben für die klassische Physik unter der<br />
Voraussetzung großer Teilchenzahlen und der Gültigkeit der NEWTONschen Mechanik<br />
die Aussagen<br />
Alle Energieterme haben den gleichen zeitlichen Mittelwert. Dieser Mittelwert<br />
hängt nur von der absoluten Temperatur T ab. Anders ausgedrückt:<br />
”Alle Energieterme sind bezüglich der Möglichkeit der Energieaufnahme gleichberechtigt.”<br />
Daraus leitet sich der Gleichverteilungssatz der Energie (Äquipartitionstheorem)<br />
ab: "Die zur Verfügung stehende thermische Energie verteilt sich gleichmäßig auf<br />
sämtliche Möglichkeiten des Moleküls, Energie aufzunehmen."<br />
Mit diesen Möglichkeiten sind im Modell die Bewegungen der Translation, Rotation<br />
und Oszillation gemeint.<br />
2<br />
5.4.3 Freiheitsgrade f und mittlere Energie ε eines Freiheitsgrades<br />
Unter einem Freiheitsgrad f versteht man eine bestimmte, von anderen unabhängige<br />
Möglichkeit eines Moleküls, Energie aufzunehmen.<br />
Ein Massenpunkt besitzt drei Möglichkeiten Energie aufzunehmen. Seine Gesamtbewegung<br />
kann als Überlagerung von drei Bewegungen entlang der Koordinaten<br />
beschrieben werden (etwa der drei kartesischen Koordinaten). Für ein einatomiges<br />
Gas, modellmäßig beschrieben durch ein materielles Teilchen, hatte sich als Mittelwert<br />
der kinetischen Energie der Translation ε kin für ein Einzelmolekül ergeben<br />
ε 3<br />
kin = kT<br />
2<br />
Dies führte für einatomige Gase zu richtigen Folgerungen und Ergebnissen. Da ein<br />
einatomiges Gas f = 3 Freiheitsgrade der Translation hat, versucht man als Ansatz<br />
für die mittlere Energie für einen Freiheitsgrad eines Einzelmoleküls<br />
1<br />
ε = kT<br />
2<br />
Dann bleiben die Ergebnisse für einatomige Gase unverändert.<br />
Die Anwendung dieser Überlegung auf zwei- und mehratomige Moleküle wird zeigen,<br />
ob mit der obigen Annahme die experimentellen Ergebnisse bei diesen Gasen erklärt<br />
werden können.<br />
<strong>Wärmelehre</strong> – Abschnitt 5<br />
- 65 -<br />
’Molare Wärmekapazitäten’