Wärmelehre - gilligan-online
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7.6 Luftfeuchtigkeit – Hygrometrie<br />
Über der Flüssigkeit eines chemisch einheitlichen Stoffes stellt sich in einem abgeschlossenen<br />
Gefäß der Sättigungsdruck p s als Funktion der herrschenden Temperatur<br />
T ein. Sieden tritt dann auf, wenn der Sättigungsdampfdruck p s gleich dem äußeren<br />
Luftdruck wird.<br />
p äuß<br />
Sind in einem abgeschlossenen Gefäß gleichzeitig zwei Flüssigkeiten vorhanden<br />
(Zweikomponentensystem), so bilden sich die Sättigungsdampfdrucke unabhängig<br />
voneinander aus. Der sich einstellende Gesamtdruck ist gleich der Summe der beiden<br />
Partialdrücke (DALTONsches Gesetz); also<br />
p s = ps( Stoff '1' ) + ps(Stoff<br />
'2' )<br />
Atmosphärische Luft ist ein Gemisch aus trockener Luft und Wasserdampf ( H 2 O -<br />
Dampf). Dabei ist die trockene Luft eine Gasmischung aus etwa 21 (Volumen)%<br />
Sauerstoff, 78 % Stickstoff und 1 % Argon. Diese drei Gase verhalten sich in den<br />
Zustandsbereichen des täglichen Lebens, in denen der Gehalt der feuchten Luft berücksichtigt<br />
werden muss, als ein ideales Gas. Auch der H 2 O -Dampf (Wasserdampf)<br />
darf, solange er sich nicht verflüssigt, näherungsweise als ideales Gas beschrieben<br />
werden.<br />
Weil der Sättigungsdampfdruck temperaturabhängig ist, gehört zu jeder Temperatur<br />
T eine maximal mögliche Menge Wasserdampfs m max ( T ) , die in einer vorgegebenen<br />
Luftmenge enthalten sein kann. Wird die maximale Menge überschritten, so fällt<br />
H 2 O als Flüssigkeit aus; der Dampf kondensiert. Ein Beispiel ist die herbstliche Nebelbildung.<br />
Wenn sich mit H 2 O -Dampf gesättigte Luft abkühlt, so kondensiert der H 2 O -Dampf<br />
an festen Oberflächen als flüssiges H 2 O (Wasser); man bezeichnet dies als Taubildung.<br />
Die Temperatur, bei der bei Abkühlung der feuchten Luft Taubildung auftritt<br />
nennt man die Taupunktstemperatur (dort ist die relative Luftfeuchte 100 %).<br />
Ist weniger H 2 O -Dampf enthalten, als es dem Maximalwert m max ( T ) entspricht, so<br />
ist der sich einstellende Dampfdruck kleiner als der Sättigungsdampfdruck. Die atmosphärische<br />
Luft ist im allgemeinen nicht mit H 2 O -Dampf gesättigt. Auch über Gewässern<br />
wird wegen häufigen Temperaturwechsels der Gleichgewichtszustand der<br />
Sättigung meist nicht erreicht, weil die Diffusion des Wasserdampfes durch die Luft<br />
sehr lange dauert.<br />
Absolute und relative Luftfeuchtigkeit<br />
3<br />
Man nennt die Masse m des im Gesamtvolumen der feuchten Luft V = 1m enthaltenen<br />
H 2 O -Dampfs absolute Luftfeuchtigkeit. Die maximale Feuchtigkeit korrespondiert<br />
zum Sättigungsdampfdruck psätt<br />
der Substanz H 2 O bei einer vorgegebenen<br />
Temperatur T .<br />
Masse des in feuchter Luft enthaltenen H2O<br />
− Dampfes<br />
absolute Luftfeuchtigkeit =<br />
Gesamtvolumen der feuchten Luft<br />
oder<br />
<strong>Wärmelehre</strong> – Abschnitt 7<br />
- 116 -<br />
’Stoffe in verschiedenen Phasen’