15.11.2013 Aufrufe

Wärmelehre - gilligan-online

Wärmelehre - gilligan-online

Wärmelehre - gilligan-online

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

gung, beim konischen Pendel (Kegelpendel) erfolgen die beiden Teilschwingungen<br />

auf verschiedenen Halbkreisen. Nach einer Vollschwingung sind beide Pendel wieder<br />

im Ausgangszustand.<br />

Zu den irreversiblen Prozessen gehören die physikalischen Vorgänge der Reibung,<br />

der plastischen Verformung, der Diffusion und der Wärmeleitung. Als Beispiel sei das<br />

Absinken einer Kugel in einer zähen Flüssigkeit genannt. Dabei wird die potentielle<br />

und kinetische Energie der Kugel in Innere Energie des Systems verwandelt. Dies<br />

macht sich durch eine, wenn auch nur geringe, Temperaturerhöhung bemerkbar.<br />

Nach dem 2. Hauptsatz gibt es keine Maschine, die nichts weiter bewirkt als das Abkühlen<br />

der erwärmten Flüssigkeit und Hebung der abgesunkenen Kugel. Der Ausgangszustand<br />

lässt sich nur durch Eingriffe wieder herstellen, die Änderungen in der<br />

Umgebung hervorrufen.<br />

Wie die obigen Beispiele zeigen, handelt es sich bei reversiblen Vorgängen stets um<br />

idealisierte Grenzfälle. Jeder realisierbare Prozess enthält immer einen irreversiblen<br />

Anteil d. h., die Prozessgrößen hängen ab vom Anfangs- und Endzustand und von<br />

der Prozessführung, also vom Weg.<br />

Zur Beschreibung definiert man quasistatische Vorgänge, das sind thermodynamische<br />

Prozesse, bei denen eine dichte Folge von Gleichgewichtszuständen sehr langsam<br />

durchlaufen wird. Damit sind reversible Vorgänge immer als quasistatische Vorgänge<br />

darstellbar.<br />

Ein Beispiel ist die quasistatische Verdampfung einer Flüssigkeit bzw. die quasistatische<br />

Kondensation des zugehörigen Dampfes. Solange Flüssigkeit und Dampf<br />

gleichzeitig vorhanden (’koexistent’) sind, lässt sich der Vorgang Verdampfen (Kondensieren)<br />

durch eine beliebig kleine Wärmezufuhr (Wärmeabfuhr) in Gang setzen.<br />

Der 2. Hauptsatz lässt sich damit auch in den folgenden Formulierungen ausdrücken:<br />

"Alle natürlichen Prozesse sind irreversibel." (H.D. BAEHR)<br />

"Alle Prozesse, bei denen Reibung auftritt, sind irreversibel." (M. PLANCK)<br />

6.2 Kreisprozesse<br />

6.2.1 Definition<br />

Kreisprozesse nennt man solche thermodynamischen Zustandsänderungen von Systemen,<br />

bei denen Anfangs- und Endzustand gleich sind. Im Zustandsdiagramm<br />

drückt sich das in einem geschlossenen Kurvenzug aus (vgl. Abb. 4-01).<br />

Für grundsätzliche Untersuchungen befasst man sich mit solchen Kreisprozessen,<br />

die sich aus den in Abschnitt 5 behandelten speziellen Zustandsänderungen zusammensetzen.<br />

Kreisprozesse, bei denen Wärme nur bei zwei Temperaturen ausgetauscht wird, die<br />

also nur zwei Wärmebäder brauchen, heißen einfache Kreisprozesse.<br />

<strong>Wärmelehre</strong> – Abschnitt 6<br />

- 74 -<br />

’2. Hauptsatz der <strong>Wärmelehre</strong>’

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!