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Einfluss der Stapellagerung auf die Eigenschaften von ...

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Seite 62<br />

<strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> <strong>Stapellagerung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Eigenschaften</strong> <strong>von</strong> Holzwerkstoffplatten<br />

Ohlmeyer und Kruse<br />

Es kann festgehalten werden, dass für beide Harztypen hinsichtlich <strong>der</strong> Querzugfestigkeit<br />

eine Lagertemperatur <strong>von</strong> 75°C grundsätzlich einen positiven <strong>Einfluss</strong> hat. Eine<br />

Stapeltemperatur <strong>von</strong> 100°C allerdings wirkt sich dagegen deutlich negativ <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Festigkeit<br />

aus. Diese Temperatur ist deutlich zu hoch.<br />

Erkenntnisse<br />

Die Festigkeit und auch <strong>die</strong> Beständigkeit gegenüber Feuchteeinfluss ist bei melaminhaltigen<br />

Harzen höher als bei reinen UF-Harzen. Dies liegt in <strong>der</strong> chemischen Struktur des Melamins<br />

begründet. Jedes Melaminmolekül hat bis zu sechs Kontaktstellen, um ein dreidimensionales<br />

Netzwerk während <strong>der</strong> Aushärtung mit Formaldehyd auszubilden. Beim Harnstoff gibt es<br />

hingegen lediglich zwei Kontaktstellen, so dass nur linear angeknüpft werden kann<br />

(Pizzi 1983). Ein Anteil <strong>von</strong> Phenol kann das Festigkeitsniveau des Harzes zusätzlich<br />

erhöhen.<br />

Die Eigenschaftsverän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Melaminharze während <strong>der</strong> Lagerung können bei den<br />

Melaminharzen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> gleichen Ursachen zurückgeführt werden wie bei den UF-Harzen,<br />

zumal Melamin und Harnstoff <strong>die</strong> gleichen chemischen Bindungen ausbilden (Pizzi 1983).<br />

Die Unterschiede liegen lediglich in dem höheren Festigkeitsniveau und <strong>der</strong> besseren<br />

Feuchtebeständigkeit <strong>der</strong> Melaminharze. Die Festigkeitseinbußen, zu denen es bei einer<br />

Lagerung mit einer Temperatur <strong>von</strong> 100°C bereits nach kurzer Zeit kommt, können somit<br />

möglicherweise <strong>auf</strong> einen hydrolytischen Abbau des Harzes zurückgeführt werden.<br />

Da <strong>der</strong> Phenolanteil im Harz sehr gering ist, scheint sich <strong>die</strong>se Komponente <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

Än<strong>der</strong>ung während <strong>der</strong> Lagerung nicht gravierend auszuwirken. Es wird lediglich ein höheres<br />

Festigkeitsniveau erreicht.

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