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Einfluss der Stapellagerung auf die Eigenschaften von ...

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<strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> <strong>Stapellagerung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Eigenschaften</strong> <strong>von</strong> Holzwerkstoffplatten Seite 67<br />

Ohlmeyer und Kruse<br />

6.3.3.6 Konsequenzen für <strong>die</strong> industrielle Praxis<br />

Es ist bei MUF- und MUPF-Harzen <strong>von</strong> einer geringfügigen Verbesserung <strong>der</strong><br />

Querzugfestigkeit während <strong>der</strong> <strong>Stapellagerung</strong> auszugehen. Wie auch bei UF-Harzen ist <strong>die</strong><br />

Lagertemperatur begrenzt. Stapeltemperaturen <strong>von</strong> 100°C und mehr, wie sie bei PF-Harzen<br />

angewendet werden, sind für Harze <strong>auf</strong> Harnstoff- und Melaminbasis deutlich zu hoch und<br />

führen zu einem gravierenden Festigkeitsabfall. An<strong>der</strong>erseits wird <strong>die</strong> Dickenquellung gerade<br />

bei einer Stapeltemperatur <strong>von</strong> 100°C bis zu einer Lagerzeit <strong>von</strong> 24 Stunden deutlich<br />

vermin<strong>der</strong>t. Auch <strong>die</strong> Formaldehydemission und <strong>die</strong> Ausgleichsfeuchte werden bei höherer<br />

Stapeltemperatur stärker vermin<strong>der</strong>t.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> <strong>Stapellagerung</strong> ist es möglich, Platten mit einer geringeren Dickenquellung<br />

herzustellen, wenn <strong>die</strong> Lagerbedingungen entsprechend ausgewählt werden. Die<br />

Platteneigenschaften werden im Stapel beeinflusst, wie es in <strong>der</strong> Presse nicht möglich<br />

son<strong>der</strong>n nur durch Zugabe <strong>von</strong> kostenintensiven Zuschlagstoffen erreicht werden kann. Als<br />

Beispiel sei hier <strong>die</strong> Formaldehydemission o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Ausgleichsfeuchte genannt, <strong>die</strong>se<br />

<strong>Eigenschaften</strong> können während <strong>der</strong> Lagerung deutlich reduziert werden, unter ungünstigen<br />

Bedingungen zum Teil allerdings <strong>auf</strong> Kosten <strong>der</strong> Querzugfestigkeit.<br />

Es muss berücksichtigt werden, für welche Dauer <strong>die</strong> Platten den hohen Temperaturen<br />

ausgesetzt werden, denn bereits eine kurzzeitige Lagerung bis zu 3 Stunden wirkt sich<br />

positiv <strong>auf</strong> alle <strong>Eigenschaften</strong> aus.<br />

Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, wie bedeutsam es ist, <strong>die</strong> Temperatur während <strong>der</strong><br />

Lagerung gleichmäßig <strong>auf</strong> den gesamten Stapel einwirken zu lassen, damit <strong>die</strong> positiven<br />

Effekte nicht nur im Kernbereich des Stapel erzielt werden. Werden <strong>die</strong> Stapel <strong>auf</strong><br />

konventionelle Art gestapelt, so wird <strong>der</strong> Rand <strong>von</strong> etwa 20 cm (s.o.) <strong>von</strong> <strong>die</strong>sem <strong>Einfluss</strong><br />

ausgespart. Dies führt dazu, dass es in <strong>der</strong> Platte einen vergüteten Kernbereich und einen<br />

kaum vergüteten Randbereich gibt. Gleichzeitig muss da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass<br />

auch <strong>die</strong> äußeren Platten des Stapels nicht <strong>der</strong> Temperatur ausgesetzt sind. Soll <strong>der</strong><br />

Temperatureffekt ausgenutzt werden, müssen Maßnahmen getroffen werden, um<br />

Temperatur und auch Feuchte gleichmäßig im Stapel zu verteilen.

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