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Einfluss der Stapellagerung auf die Eigenschaften von ...

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<strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> <strong>Stapellagerung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Eigenschaften</strong> <strong>von</strong> Holzwerkstoffplatten Seite 3<br />

Ohlmeyer und Kruse<br />

2 Einleitung<br />

Die Herstellung <strong>von</strong> Holzwerkstoffplatten erfolgt durch das Verpressen <strong>von</strong> beleimten<br />

Partikeln bei etwa 220°C Pressplattentemperatur in diskontinuierlich o<strong>der</strong> kontinuierlich<br />

arbeitenden Pressen. Die Matten werden aus Partikeln mit Holzfeuchten zwischen 8% und<br />

12% nach <strong>der</strong> Beleimung bei Klebstoffanteilen <strong>von</strong> etwa 7% bis 12% <strong>auf</strong> ein Formband<br />

gestreut. Als Klebstoffe werden überwiegend Harnstoff-Formaldehyd-Harze und bei<br />

wasserfesten Verklebungen Phenol-Formaldehyd-Harze verwendet. Seit einigen Jahren<br />

werden zunehmend melaminverstärkte Harze, Melaminmischharze und MDI-Kleber<br />

eingesetzt. Phenol- und Melaminformaldehydharze sowie MDI-Kleber härten im Vergleich zu<br />

Harnstoffharzen deutlich langsamer aus. Zur Kompensation wird teilweise mit höheren<br />

Presstemperaturen und mit speziellen Härtern gearbeitet.<br />

Die Erzielung gewünschter Platteneigenschaften wird zudem durch eine dreischichtige<br />

Streuung <strong>der</strong> Matten aus feinen Deckschichtspänen (DS) und gröberen Mittelschichtspänen<br />

(MS) sowie durch <strong>die</strong> gezielte Einstellung <strong>von</strong> Spanfeuchte in Deck- bzw. Mittelschicht,<br />

Presstemperatur und Pressdruck erreicht. Bei Kontakt <strong>der</strong> Deckschicht mit <strong>der</strong> heißen<br />

Pressplatte steigt <strong>der</strong>en Temperatur rasch an, <strong>die</strong> äußeren Späne werden plastifiziert und<br />

das Wasser in <strong>der</strong> Deckschicht beginnt zu verdampfen. Durch den Pressdruck werden <strong>die</strong><br />

plastifizierten Deckschichtspäne verdichtet. Gleichzeitig strömt <strong>der</strong> Dampf <strong>auf</strong>grund des<br />

Druckgefälles in das Platteninnere. Der Wasserdampf kondensiert in den weiter innen<br />

liegenden kühleren Schichten, wodurch hier Feuchte und Temperatur ansteigen. Die<br />

fortgesetzte Energiezufuhr führt zu einer weiteren Verdampfung und zu einer erneuten<br />

Kondensation, womit sich <strong>der</strong> Dampf als Siedewelle in Richtung Mattenmitte bewegt.<br />

Schließlich ist ein Großteil <strong>der</strong> Feuchte in <strong>der</strong> Mattenmitte konzentriert und wird dort auch<br />

teilweise verdampft. Unter Überwindung des in Mattenmitte vorliegenden<br />

Strömungswi<strong>der</strong>standes entweicht Dampf über <strong>die</strong> Mattenkante. Bei Pressenöffnung weist<br />

also <strong>die</strong> Deckschicht eine niedrigere Feuchte und höhere Temperatur <strong>auf</strong> als <strong>die</strong><br />

Mittelschicht. Die gesamte Feuchte <strong>der</strong> Matte ist geringer als vor dem Verpressen.<br />

Die üblicherweise eingesetzten Kondensationsharze vernetzen erst oberhalb <strong>von</strong> 100°C in<br />

wirtschaftlich vertretbarer Zeit. Folglich ist <strong>die</strong> Aushärtung <strong>der</strong> Harze vorrangig <strong>von</strong> <strong>der</strong> Dauer<br />

des Überschreitens <strong>der</strong> Mindesttemperatur abhängig. Durch Variation <strong>von</strong> Mattenfeuchte,<br />

Presstemperatur und -druck kann <strong>die</strong> Durchwärmung in starkem Maße beeinflusst werden.<br />

Für den Verl<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Aushärtung des Klebstoffs, und damit für <strong>die</strong> erfor<strong>der</strong>liche Presszeit,<br />

spielt <strong>die</strong> Zusammensetzung des Klebstoffs eine entscheidende Rolle. Am Ende des<br />

Pressvorganges ist das Harz in den einzelnen Schichten unterschiedlich stark vernetzt. Von<br />

Bedeutung ist vor allem <strong>die</strong> noch nicht vollständige Vernetzung in <strong>der</strong> Mittelschicht. So<br />

kommt es, dass in <strong>der</strong> industriellen Fertigung <strong>auf</strong>grund <strong>der</strong> kurz zu haltenden Presszeiten <strong>die</strong>

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