insbesondere KMU – bei der Umsetzung von Forschungs
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Wirkungen <strong>von</strong> bürokratischen Hemmnissen<br />
• Eine weitere Dimension zur Differenzierung <strong>der</strong> Wirkung unterschiedlicher<br />
Aspekte bürokratischer Hemmnisse stellt zum<br />
an<strong>der</strong>en die Einordnung innerhalb des Innovationsprozesses<br />
dar. Während bspw. die bürokratischen Hemmnisse, die sich<br />
aus <strong>der</strong> Innovationsför<strong>der</strong>ung ergeben, primär <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Konzeption<br />
und <strong>Umsetzung</strong> des FuE-Ansatzes wirken, kommen<br />
bürokratische Hemmnisse, die Unternehmen in <strong>der</strong> Patentierung<br />
<strong>von</strong> FuE-Ergebnissen sehen, erst am Ende des Innovationsprozesses<br />
zum Tragen.<br />
Wesentliche Kritikpunkte <strong>von</strong> Unternehmen bzgl. <strong>der</strong> <strong>Umsetzung</strong><br />
<strong>der</strong> Innovationsför<strong>der</strong>ung beziehen sich auf <strong>der</strong>en Administration.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e wird die Vereinfachung und Vereinheitlichung <strong>der</strong> Antrags-,<br />
Durchführungs- und Abrechnungsverfahren <strong>bei</strong> öffentlichen<br />
FuE-För<strong>der</strong>programmen gefor<strong>der</strong>t. 55 Sowohl lange Bear<strong>bei</strong>tungszeiten<br />
als auch <strong>der</strong> hohe Aufwand auf Seiten <strong>der</strong> Antragsteller bzw.<br />
Zuwendungsempfänger, <strong>der</strong> sich aus den Berichtspflichten ergibt,<br />
stehen im Mittelpunkt <strong>der</strong> Kritik. 34% <strong>der</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> DIHK im Rahmen<br />
des jährlich erscheinenden Innovationsreports befragten Unternehmen<br />
sehen einen einfachen Zugang zur Projektför<strong>der</strong>ung als Priorität.<br />
Dies ist <strong>von</strong> beson<strong>der</strong>er Bedeutung für Unternehmen des Mittelstandes.<br />
Ein einfacher Zugang zur Projektför<strong>der</strong>ung bedeutet da<strong>bei</strong><br />
aber auch, Transparenz bzgl. <strong>der</strong> För<strong>der</strong>möglichkeiten (Programm,<br />
Zuwendungsgeber, Zielrichtung, Kombinationsmöglichkeiten) zu<br />
haben. 56 Dadurch lassen sich auf Seiten <strong>der</strong> (potenziellen) För<strong>der</strong>nehmer<br />
zum einen <strong>der</strong> Aufwand für die Suche und Anbahnung <strong>von</strong><br />
Vorhaben minimieren, zum an<strong>der</strong>en würden mehr Anreize für Unternehmen<br />
gesetzt, ihre Innovationsaktivitäten auszuweiten bzw.<br />
sogar aufzunehmen.<br />
Zulassungs- und Genehmigungsverfahren zählen ebenfalls zu<br />
den bürokratischen Hürden, welche innovierende <strong>KMU</strong> zu bewältigen<br />
haben. Hierzu zählt zum einen die Schaffung infrastruktureller<br />
Voraussetzungen für die Durchführung <strong>von</strong> Innovationstätigkeiten,<br />
wie z.B. die Zulassung <strong>von</strong> Laboratorien, die Einhaltung definierter<br />
Schutzstufen o<strong>der</strong> Baugenehmigungsverfahren. Zum an<strong>der</strong>en zählt<br />
zu diesem Bereich die <strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> in Innovationsprozessen<br />
identifizierten Lösungen im Markt etwa <strong>bei</strong> Marktzulassung <strong>von</strong><br />
Biotechprodukten und <strong>der</strong> Berücksichtigung des Gentechnikgesetzes<br />
57 o<strong>der</strong> <strong>bei</strong> Genehmigungen für Än<strong>der</strong>ungen im Produktionsab-<br />
55 Vgl. DIHK (2012), S. 4 und S. 6.<br />
56 Ebd., S. 6.<br />
57 Siehe hierzu auch Büttner (2006): Das Gentechnikgesetz in seiner novellierten Fassung <strong>von</strong> 1993, in <strong>der</strong> das Verfahren<br />
gestrafft wurde und Fristen im Anmelde- und Genehmigungsverfahren gekürzt wurden, wurde bis zur Novellierung 2004<br />
we<strong>der</strong> <strong>von</strong> Forschern noch <strong>von</strong> Unternehmen als Innovationshemmnis angesehen, da sich <strong>der</strong> bürokratische Aufwand und die<br />
Bear<strong>bei</strong>tungszeiten im Rahmen hielten (vgl. Egeln, J. / Engerer, H. (2006), S. 90ff.) . Egeln und Engerer (2006) bringen auch<br />
den empirischen Nachweis, negativen Innovationsanreizen für die grüne Biotechnologie in Deutschland nach <strong>der</strong> Novellierung<br />
(vgl. Büttner, T. et al. (2006), S. 92).<br />
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