Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb
Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb
Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
einem höheren Schulabschluss (im Vergleich zum mittleren Abschluss) verringert. Personen,<br />
die häufig in die Kirche gehen, weisen eine höhere Chance zur Zustimmung <strong>auf</strong> als jene, die<br />
nur selten religiöse Veranstaltungen besuchen. Mit Aufnahme <strong>der</strong> religiösen Einstellung in<br />
die Berechnung, verlieren die beiden soziodemographischen Merkmale Bundesgebiet und<br />
Bildungsabschluss ihre statistische Signifikanz (siehe Modell 9). Demnach erweist sich die<br />
Religiosität als entscheiden<strong>der</strong> für die Einstellung zur Ehe.<br />
Anhand von Pseudo-R² wird deutlich, <strong>das</strong>s die Zustimmung zum traditionellen Ehemodell<br />
durch dieses Regressionsmodell eher schlecht abgebildet werden kann. Das liegt nicht zuletzt<br />
daran, <strong>das</strong>s Einstellungen vergleichsweise weniger gut gemessen werden können als „harte“<br />
Fakten, wie z. B. <strong>das</strong> Alter bei erster Elternschaft. Dennoch ist <strong>der</strong> LR-χ²-Test höchst signifikant<br />
und auch die AIC- und BIC-Werte bestätigen, <strong>das</strong>s die Aufnahme jedes einzelnen<br />
Prädiktors zu einer Verbesserung <strong>der</strong> Modellgesamtgüte beiträgt (Ergebnisse ohne Abbildung).<br />
In die folgende Regression (Tabelle 20) wurden ausschließlich <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> einbezogen<br />
und hinsichtlich des <strong>Einfluss</strong>es verschiedener <strong>Scheidung</strong>skind-Merkmale wie dem Geschlecht,<br />
dem Alter bei <strong>Scheidung</strong>, dem Typ <strong>der</strong> Herkunftsfamilie und <strong>der</strong> Anzahl weiterer<br />
Wechsel nach <strong>der</strong> <strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> miteinan<strong>der</strong> verglichen. Aufgrund zu geringer<br />
Fallzahlen wurden auch hierfür die Abschlüsse unterhalb <strong>der</strong> Mittleren Reife als „geringe<br />
Bildung“ (inklusive Personen in und ohne Schulbildung) und Abschlüsse oberhalb <strong>der</strong><br />
Mittleren Reife als „hohe Bildung“ zusammengefasst. Es zeigt sich, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Geschlecht zu<br />
Unterschieden in <strong>der</strong> Chance beiträgt. Dennoch deutet sowohl <strong>das</strong> Ergebnis <strong>der</strong> deskriptiven<br />
Vergleiche als auch <strong>der</strong> Effekt des Geschlechts im Hauptmodell dar<strong>auf</strong> hin, <strong>das</strong>s es sich<br />
hierbei nicht um einen <strong>Einfluss</strong> handelt, <strong>der</strong> nur unter <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong>n <strong>auf</strong>tritt. Auch die<br />
an<strong>der</strong>en spezifischen Merkmale von <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong>n beeinflussen die Einstellung nicht<br />
statistisch signifikant. Demnach variiert <strong>der</strong> Effekt <strong>der</strong> <strong>Scheidung</strong> nicht mit <strong>der</strong> Ausprägung<br />
dieser Variablen. Unter den übrigen Kovariaten zeigen nur <strong>das</strong> Alter <strong>der</strong> Befragten und <strong>der</strong><br />
aktuelle Ehestatus einen Effekt: <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> besitzen tendenziell eine verringerte<br />
Chance zuzustimmen. Handelt es sich jedoch um jüngere (im Vergleich zu älteren) und<br />
verheiratete <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> (im Vergleich zu nichtehelich liierten), ist <strong>der</strong>en Chance tatsächlich<br />
erhöht. Diese Effekte entsprechen in ihrer Tendenz denen im Hauptmodell.<br />
- 95 -