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Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb

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nur mit Rücksicht <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Wohl des Kindes zusammengelebt haben. Zudem kann nicht<br />

zwischen <strong>der</strong> Trennung und <strong>der</strong> <strong>Scheidung</strong> <strong>der</strong> Eltern unterschieden werden, da <strong>der</strong> Ehestatus<br />

<strong>der</strong> Eltern nicht erhoben wurde. Diese Überlegungen verdeutlichen, <strong>das</strong>s eine gezielte<br />

Fragestellung wünschenswert wäre. Dadurch fiele die tatsächliche Fallzahl vermutlich höher<br />

aus als unter Verwendung dieses Proxy. Die wenigen Fälle von Befragten mit <strong>Scheidung</strong>serfahrung<br />

in <strong>der</strong> Kindheit erweisen sich als noch problematischer, wenn nur <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong><br />

untereinan<strong>der</strong> verglichen werden sollen. In dieser Stichprobe haben nur 249 Befragte in einer<br />

Einelternfamilie und lediglich 278 Befragte in einer Stieffamilie gelebt. Bei einem solchen<br />

Vergleich mit geringen Fallzahlen muss vermehrt mit nicht signifikanten Effekten gerechnet<br />

werden.<br />

In Verbindung mit <strong>der</strong> Familienkonstellation in <strong>der</strong> Kindheit steht auch die Frage zur<br />

Einschätzung <strong>der</strong> Kindheit als glücklich, so <strong>das</strong>s eine gewisse Korrelation unterstellt werden<br />

kann. Jedoch ist <strong>der</strong> pairfam-Fragebogen so <strong>auf</strong>gebaut, <strong>das</strong>s in Bezug <strong>auf</strong> die Kindheitsgeschichte<br />

nicht nur die Haushaltszusammensetzung, son<strong>der</strong>n auch die Anzahl an Umzügen<br />

erhoben wurde. So kann sich eine instabile Kindheit <strong>auf</strong>grund von Umzügen (welche nicht<br />

zwangsläufig im Zusammenhang mit <strong>der</strong> <strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> stehen müssen) ebenfalls<br />

negativ <strong>auf</strong> die Gesamteinschätzung <strong>der</strong> Kindheit auswirken. Eine unglückliche Kindheit kann<br />

deswegen nicht ausschließlich <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Scheitern <strong>der</strong> <strong>elterlichen</strong> Beziehung zurückgeführt<br />

werden, son<strong>der</strong>n wird höchstwahrscheinlich auch durch an<strong>der</strong>e beobachtete sowie unbeobachtbare<br />

Faktoren beeinflusst.<br />

Bei <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>anzahl bzw. Kin<strong>der</strong>losigkeit wird mit Hilfe <strong>der</strong><br />

„Un<strong>der</strong>investment“-These argumentiert. Diese geht davon ausgeht, <strong>das</strong>s eine Beziehung umso<br />

stabiler ist, je mehr in diese investiert wird. Eine solche Investition stellen gemeinsame<br />

Kin<strong>der</strong> dar. In dieser Untersuchung werden hierzu nur Befragte betrachtet, die sich aktuell in<br />

einer Beziehung befinden. Zwar ist die Fallzahl mit zwei Dritteln aller Befragten groß genug,<br />

jedoch liefert die Analyse an dieser Stelle wie<strong>der</strong> nur eine Moment<strong>auf</strong>nahme, die nichts über<br />

die langfristige Kin<strong>der</strong>losigkeit einer Person o<strong>der</strong> einer Partnerschaft aussagt. Zudem handelt<br />

es sich bei <strong>der</strong> Elternschaft um einen sehr komplexen Prozess, <strong>der</strong> <strong>auf</strong> vielfache Weise beeinflusst<br />

wird. Teilweise kann man diese Determinanten, wie z. B. den Ehestatus o<strong>der</strong> die Beziehungsdauer,<br />

einbeziehen. Es gibt aber auch Faktoren, die unbeleuchtet bleiben. Damit sind<br />

beispielsweise die Fruchtbarkeit <strong>der</strong> Partner, die Planbarkeit einer Schwangerschaft, berufliche<br />

Aspekte, Erfahrungen mit früheren Partnern sowie die Ernsthaftigkeit <strong>der</strong> aktuellen<br />

Partnerschaft gemeint.<br />

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