Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb
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Erwachsene handelt. Entsprechend zählen zu Nicht-<strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong>n Personen ohne die<br />
Erfahrung einer <strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong>.<br />
Die Trennung <strong>der</strong> Eltern löst die leibliche Herkunftsfamilie <strong>auf</strong>, so <strong>das</strong>s die Kin<strong>der</strong> zunächst<br />
mit nur einem Elternteil in einer sogenannten Einelternfamilie <strong>auf</strong>wachsen. Durch die hohe<br />
Neigung zur Wie<strong>der</strong>heirat gehen diese Familien oft in Fortsetzungsfamilien über. In einer<br />
Fortsetzungsfamilie bzw. Stieffamilie sind zwei Elternteile vorhanden, wobei es sich um<br />
einen leiblichen und einen nichtleiblichen Elternteil handelt. Im Gegensatz zu Einelternfamilien<br />
ist die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Stieffamilien in <strong>der</strong> deutschen soziologischen<br />
Forschung noch recht neu. Peuckert (2008: 213) führt die zaghafte wissenschaftliche Beschäftigung,<br />
die erst seit den 1970er Jahren stattfindet, z. T. dar<strong>auf</strong> zurück, <strong>das</strong>s Stieffamilien <strong>auf</strong><br />
den ersten Blick, noch eher als Einelternfamilien, wie eine normale Familie wirken und sie<br />
sich selten direkt als Stieffamilien zu erkennen geben. Damit sind auch geeignete Daten zur<br />
Identifikation von Fortsetzungsfamilien eher rar. Durch die Gegenüberstellung <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Typen von Familien in Deutschland wird jedoch sichtbar gemacht, <strong>das</strong>s sich beide<br />
Familienformen deutlich von <strong>der</strong> traditionellen Kernfamilie unterscheiden. Wird in diesem<br />
Zusammenhang von nicht-intakten Haushalten o<strong>der</strong> nicht-biologischen Familien gesprochen,<br />
soll damit keine Wertung dieser Familienformen vorgenommen, son<strong>der</strong>n lediglich <strong>auf</strong> die<br />
strukturelle Zusammensetzung verwiesen werden, die von <strong>der</strong> Kernfamilie – mit zwei Elternteilen<br />
und mindestens einem leiblichen Kind – abweicht.<br />
Vorgehensweise<br />
Im ersten Schritt wird <strong>der</strong> Zugang zum Thema über den gesellschaftlichen Hintergrund<br />
erschlossen, <strong>der</strong> sich im Abschnitt 2.1 <strong>der</strong> Ehescheidung an sich widmet. Hierzu wird ein<br />
Überblick über die historische Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Scheidung</strong>szahlen geliefert. Zudem werden<br />
die Verän<strong>der</strong>ungen erörtert, die offenkundig mit einer Ehescheidung einhergehen. Im<br />
Abschnitt 2.2 werden die in Deutschland typischen Familienformen gegenübergestellt. Auf<br />
die Vorstellung <strong>der</strong> traditionellen Kernfamilie folgen mit Eineltern- und Stieffamilien die<br />
beiden charakteristischen Formen <strong>der</strong> Nach-<strong>Scheidung</strong>sfamilie.<br />
Kapitel 3 umfasst die theoretische Erörterung <strong>der</strong> Mechanismen, mit welchen <strong>der</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Partnerschaftsverhalten erklärt werden kann. Die Darstellung<br />
wird grob in zwei Abschnitte geglie<strong>der</strong>t. Abschnitt 3.1 diskutiert drei soziologische Erklärungen,<br />
zu denen sowohl die Theorie <strong>der</strong> Familienökonomie, ressourcentheoretische Überlegungen<br />
als auch Erklärungen mit Bezug <strong>auf</strong> die Konventionalität und Investitionsbereitschaft<br />
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