Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb
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5.2.2 Unabhängige Variablen<br />
Familiensituation in <strong>der</strong> Kindheit<br />
In <strong>der</strong> zweiten Welle wurden die Teilnehmer zu ihrer Kindheitsgeschichte, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />
Familienkonstellation in <strong>der</strong> Herkunftsfamilie, befragt. Lei<strong>der</strong> beinhaltet <strong>der</strong> Fragebogen<br />
keine Variable, die direkt erhebt, ob sich die eigenen Eltern haben scheiden lassen. Deshalb<br />
muss über die Angaben, bei wem die Befragten seit <strong>der</strong> Geburt gelebt hat und ob sich an<br />
dieser Konstellation etwas verän<strong>der</strong>t hat, die Familienform abgebildet werden.<br />
Mit Hilfe <strong>der</strong> Variablen „Direkt nach <strong>der</strong> Geburt, haben Sie da bei Ihren beiden leiblichen<br />
Eltern gelebt?“, „Hat sich an dieser Situation bis zu Ihrem 18. Lebensjahr etwas verän<strong>der</strong>t?“<br />
und „Bei wem haben Sie dann gelebt?“ 27 konnte eine Variable generiert werden, welche die<br />
Familiensituation in <strong>der</strong> Kindheit erfasst. Damit kann zwischen Befragten aus Kernfamilien<br />
und <strong>Scheidung</strong>sfamilien sowie einer an<strong>der</strong>en Familienkonstellationen unterschieden werden.<br />
Abbildung 5 liefert einen Überblick über die Generierung dieser Variable.<br />
Befragte <strong>der</strong> Kategorie „<strong>Scheidung</strong>sfamilie“ sind zunächst bei beiden leiblichen Eltern <strong>auf</strong>gewachsen,<br />
haben jedoch eine Än<strong>der</strong>ung in dieser Situation erfahren, wonach sie entwe<strong>der</strong> mit<br />
einem Elternteil allein gelebt haben o<strong>der</strong> mit einem Elternteil und dessen neuem Partner<br />
zusammen lebten. Ob diese Verän<strong>der</strong>ung wirklich durch die <strong>Scheidung</strong> <strong>der</strong> Eltern hervorgerufen<br />
wurde, kann an dieser Stelle nicht mit Sicherheit gesagt werden, wird im Folgenden<br />
jedoch angenommen. Allerdings können jene Fälle identifiziert werden, in denen sich die<br />
Familiensituation durch den Tod eines Elternteils verän<strong>der</strong>t hat. Bei zwei Befragten fallen <strong>das</strong><br />
Todesjahr <strong>der</strong> Mutter bzw. des Vaters und <strong>das</strong> Jahr des ersten Wechsels in <strong>der</strong> Familienkonstellation<br />
zeitlich zusammen, weshalb die Anzahl <strong>der</strong> <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> um diese zwei<br />
Fälle reduziert wurde 28 . Eine Erhöhung <strong>der</strong> Fallzahl um vier wurde für jene Fälle durchgeführt,<br />
die bei <strong>der</strong> Geburt zunächst nicht bei den beiden leiblichen Eltern, son<strong>der</strong>n bei Großo<strong>der</strong><br />
Pflegeeltern gelebt haben. In einem sehr jungen Alter (mit ein bis drei Jahren) erfolgte<br />
dann <strong>der</strong> Wechsel zu den leiblichen Eltern. Zusätzlich hat sich an dieser Konstellation noch<br />
ein zweites Mal etwas verän<strong>der</strong>t und zwar in dem Sinne, wie Befragte aus <strong>Scheidung</strong>sfamilien<br />
in dieser Analyse definiert werden: Es handelt sich um ein <strong>Scheidung</strong>skind, wenn ein<br />
Wechsel von beiden leiblichen Eltern in eine Einelternfamilie bzw. Stiefelternfamilie stattge-<br />
27 An dieser Stelle soll <strong>auf</strong> die große Detailliertheit <strong>der</strong> Fragestellung hingewiesen werden, wobei <strong>auf</strong>grund einer<br />
Schleife insgesamt bis zu zehn Zustandswechsel und Familienkonstellationen erfasst werden konnten.<br />
28 Auch wenn hiervon nur zwei Fälle betroffen sind, ist dieser Schritt sinnvoll, denn folgt man Glenn und<br />
Kramer (1987: 818), dann ist <strong>der</strong> Effekt <strong>auf</strong> <strong>das</strong> eigene <strong>Scheidung</strong>srisiko bei Trennung <strong>der</strong> Eltern nicht <strong>der</strong><br />
gleiche wie beim Tod eines o<strong>der</strong> bei<strong>der</strong> Elternteile.<br />
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