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Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb

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verbreitet, da sie weniger als im Westen eine Bedingung für Elternschaft darstellen. Dieses<br />

Muster ist <strong>auf</strong> die unterschiedliche familienpolitische Ausrichtung <strong>der</strong> beiden deutschen<br />

Staaten während <strong>der</strong> Teilung Deutschlands zurückzuführen. Huinink und Konietzka (2003:<br />

79) stellen mit den Daten des Familiensurvey fest, <strong>das</strong>s in Westdeutschland ein Jahr nach <strong>der</strong><br />

Geburt des ersten Kindes rund drei Viertel aller Frauen verheiratet sind, während sich <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> nichtehelichen Lebensgemeinschaften und sonstiger Lebensformen von rund 50 %<br />

<strong>auf</strong> 25 % halbiert. An<strong>der</strong>s in Ostdeutschland: Dort sind ein Jahr nach <strong>der</strong> Geburt ihres ersten<br />

Kindes nur 41 % aller Frauen verheiratet und 36 % leben in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft.<br />

In diesem Sinne kann den Befragten aus den alten Bundeslän<strong>der</strong>n eine konservativere<br />

Einstellung zu Ehe und Elternschaft unterstellt werden. Außerdem gibt es im Osten<br />

mehr als doppelt so viele nichteheliche Geburten wie im Westen (vgl. Bundesinstitut für<br />

Bevölkerungsforschung 2011b). Bezüglich <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>zahl kann ferner festgestellt werden,<br />

<strong>das</strong>s <strong>der</strong> Anteil Kin<strong>der</strong>loser in Westdeutschland mit 20 % bis 25 % fast doppelt so hoch ist<br />

wie <strong>der</strong> Anteil in Ostdeutschland (vgl. Nave-Herz 2002: 54). In <strong>der</strong> Tendenz zeigen sich<br />

jedoch keine Unterschiede in <strong>der</strong> durchschnittlichen Kin<strong>der</strong>zahl, da die höhere Kin<strong>der</strong>losigkeit<br />

in den alten Bundeslän<strong>der</strong>n durch eine höhere Neigung zur Zwei-Kind-Familie ausgeglichen<br />

wird, während in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n vor allem Ein-Kind-Familien verbreitet<br />

sind (vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 2011d).<br />

Bildung<br />

Das Bildungsniveau wirkt sich <strong>auf</strong> unterschiedliche Weise <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Partnerschaftsverhalten<br />

aus. Wie bereits dargestellt wurde, wird <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>wunsch oftmals zugunsten <strong>der</strong> beruflichen<br />

Ausbildung bzw. des Studiums sowie <strong>der</strong> Karriere vorschoben. Demnach können besser<br />

Qualifizierte ein höheres Alter bei erster Elternschaft und ebenfalls ein höheres Risiko für<br />

Kin<strong>der</strong>losigkeit im Vergleich zu Personen mit einem geringeren Bildungsniveau <strong>auf</strong>weisen.<br />

(vgl. Schmitt/Winkelmann 2005: 9) Neben dem Alter bei erster Elternschaft kann auch <strong>das</strong><br />

Alter bei Erstheirat erhöht sein. Nicht nur verlängerte Ausbildungszeiten, son<strong>der</strong>n auch<br />

höhere Ansprüche an eine Partnerschaft können dazu beitragen, <strong>das</strong>s über einen längeren<br />

Zeitraum mehr Partner „ausprobiert“ werden, um am Ende den passenden Partner (Stichwort<br />

„positives Matching“) zu heiraten. Außerdem wird vermutet, <strong>das</strong>s mit steigendem Bildungsniveau<br />

die Offenheit für unkonventionelle Partnerschaftsformen zunimmt und somit die<br />

traditionelle Ehe stärker abgelehnt wird, was sich auch in einer verringerten Heiratsneigung<br />

äußern kann.<br />

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