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Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb

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Modell 1 in Tabelle 14 beinhaltet den reinen Effekt <strong>der</strong> <strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Risiko,<br />

bereits in einem sehr jungen Alter Eltern zu werden. Bei konstanter Ausprägung aller an<strong>der</strong>en<br />

Variablen ist <strong>das</strong> Risiko von <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong>n um den Faktor 1,59 (bzw. um 59 %) höher<br />

als <strong>das</strong> von Nicht-<strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong>n. Dieser Effekt <strong>der</strong> <strong>Scheidung</strong>serfahrung ist hoch signifikant.<br />

Um auch für den <strong>Einfluss</strong> an<strong>der</strong>er Erklärungsfaktoren zu kontrollieren, wurden diese schrittweise<br />

in die Regression <strong>auf</strong>genommen. Es zeigt sich, <strong>das</strong>s bis <strong>auf</strong> die Religiosität einer<br />

Person, als häufige Besuche religiöser Veranstaltungen, alle an<strong>der</strong>en Prädiktoren einen statistisch<br />

signifikanten <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Risiko einer Teenager-Elternschaft ausüben. Zunächst ist<br />

erkennbar, <strong>das</strong>s Frauen ein höheres Risiko <strong>auf</strong>weisen als Männer. Dieses Ergebnis steht im<br />

Einklang mit <strong>der</strong> Tatsache, <strong>das</strong>s Frauen bei <strong>der</strong> Geburt des ersten Kindes generell jünger sind<br />

als Männer. Das Risiko <strong>der</strong> jüngeren Kohorte ist höher als <strong>das</strong> <strong>der</strong> älteren Kohorte. Das<br />

könnte damit erklärt werden, <strong>das</strong>s Befragte <strong>der</strong> Kohorte 1981-1983 bei ihrer ersten Partnerschaft<br />

bereits tendenziell jünger waren (siehe Tabelle 5). Vermutlich ist im Kohortenverl<strong>auf</strong><br />

gleichzeitig <strong>das</strong> Alter für erste sexuelle Kontakte gesunken. Befragte aus Ostdeutschland<br />

besitzen ein höheres Risiko für eine Teenager-Elternschaft als Befragte aus Westdeutsch-land.<br />

Hinter diesem Muster steht vermutlich die unterschiedliche Einstellung zu Partnerschaften.<br />

Vor allem in Westdeutschland liegt eine stärkere Verknüpfung zwischen Elternschaft<br />

(eventuell auch Sexualität) und Ehe vor. Denkbar ist auch eine Erklärung über den unterschiedlichen<br />

Grad <strong>der</strong> Religiosität, denn <strong>der</strong> <strong>Einfluss</strong> des Bundesgebietes verliert seine<br />

statistische Signifikanz, so bald für die Häufigkeit <strong>der</strong> Kirchenbesuche kontrolliert wird (siehe<br />

Modell 7). Die Angaben für die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft deuten<br />

tatsächlich <strong>auf</strong> einen starken Unterschied hin (23,3 % in Ost zu 80,4 % in West). Werden hingegen<br />

die Anteile <strong>der</strong> Befragten mit häufigen Kirchenbesuchen untereinan<strong>der</strong> verglichen,<br />

dann ist dieser unter Ostdeutschen mit 19,6 % sogar höher als unter Westdeutschen mit<br />

15,8 %. Dabei haben insgesamt jedoch nur sehr wenig Ostdeutsche überhaupt Angaben zur<br />

Häufigkeit gemacht. Mit jedem zusätzlichen Punkt <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Skala von 0 bis 10 zur Einschätzung<br />

<strong>der</strong> Kindheit als glücklich sinkt <strong>das</strong> Risiko für eine Teenager-Elternschaft um rund 7 %.<br />

Demnach ist <strong>das</strong> Risiko, bereits im Teenageralter Eltern zu werden, umso geringer, je<br />

glücklicher Befragte ihre Kindheit einschätzen. Dieser Effekt bleibt auch unter Kontrolle von<br />

Bildung und Religiosität signifikant und in <strong>der</strong> Stärke unverän<strong>der</strong>t. Im Regressionsmodell<br />

zeigt sich zudem, <strong>das</strong>s Personen ohne Abschluss o<strong>der</strong> mit Hauptschulabschluss ein höheres<br />

Risiko <strong>auf</strong>weisen als Befragte mit Mittlerer Reife. Besitzen sie hingegen eine höhere Bildung<br />

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