Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb
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sexuellen Reife argumentiert werden kann. Männer sehen sich außerdem mit <strong>der</strong> Rolle des<br />
Familienernährers konfrontiert, so <strong>das</strong>s die Elternschaft so lang verschoben wird, bis diese<br />
Rolle angemessen erfüllt werden kann. Neben einer langen Ausbildungszeit tragen vor allem<br />
niedrige Einkommen und prekäre Beschäftigungsverhältnisse zu einem höheren Alter bei.<br />
(vgl. Schmitt/Winkelmann 2005: 11, 14) Diese eher traditionelle Sicht <strong>der</strong> Männer (v. a. unter<br />
jenen mit einem niedrigeren Bildungsniveau) kann sich auch in <strong>der</strong> Einstellung zur Ehe<br />
zeigen. Demnach sollten Männer dem traditionellen Ehemodell weniger negativ gegenüberstehen<br />
als Frauen. Vermutlich wird dabei nicht nur die Einstellung geprägt, son<strong>der</strong>n auch <strong>das</strong><br />
Verhalten, so <strong>das</strong>s Männer seltener nicht heiraten. Dennoch kann auch Frauen eine hohe<br />
Heiratsneigung unterstellt werden, da sie sich z. B. finanziell über ihren Partner absichern<br />
wollen. Diese Aspekte sollten jedoch in <strong>der</strong> jüngeren Kohorte und unter höher gebildeten<br />
Frauen nicht mehr ausschlaggebend sein.<br />
Geburtskohorten<br />
Laut den amtlichen Statistiken ist <strong>das</strong> Alter bei Erstheirat im Zeitverl<strong>auf</strong> kontinuierlich angestiegen.<br />
Im Jahr 2009 betrug es durchschnittlich 29,4 Jahre, zehn Jahre zuvor noch 27,3 Jahre<br />
und 1989 nur 25,1 Jahre (vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 2011c). Gleichzeitig<br />
ist auch die Heiratshäufigkeit zurückgegangen, da sich die Verbindlichkeit einer Ehe abgeschwächt<br />
hat und nichteheliche Lebensformen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Vor<br />
allem Befragte <strong>der</strong> jüngeren Kohorte sind deshalb wahrscheinlich seltener verheiratet. Dies<br />
lässt sich nicht nur durch den Kohorteneffekt, son<strong>der</strong>n auch durch einen Alterseffekt erklären,<br />
weil <strong>das</strong> Zeitfenster <strong>der</strong> jüngeren Kohorte für partnerschaftliche Prozesse deutlich kleiner ist.<br />
Somit kann ihre Partneranzahl im Durchschnitt geringer ausfallen.<br />
Einen weiteren demographischen Trend stellt <strong>das</strong> gestiegene Alter bei erster Elternschaft dar<br />
(vgl. ebd.: 244). Diese Zunahme wird unter an<strong>der</strong>em durch verlängerte Ausbildungszeiten,<br />
verstärkte berufliche Anfor<strong>der</strong>ungen und <strong>das</strong> Problem <strong>der</strong> Unvereinbarkeit von Beruf und<br />
Familie hervorgerufen. Vor allem für höher gebildete Frauen steigt <strong>das</strong> Risiko <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>losigkeit,<br />
denn die Erstelternschaft wird zugunsten <strong>der</strong> Erwerbsbeteiligung so lang verschoben,<br />
bis irgendwann die biologische Grenze des reproduktionsfähigen Alters erreicht ist.<br />
Bundesgebiet<br />
Deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sind beispielsweise bezüglich <strong>der</strong><br />
Form des Zusammenlebens zu erwarten. Dabei sind Ehen im Osten Deutschlands geringer<br />
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