Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb
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Hypothese 3: <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> zeigen ein „instabileres“ Partnerschaftsverhalten<br />
Unter <strong>der</strong> Hypothese 3 wird nun <strong>der</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> <strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> <strong>auf</strong> die Anzahl<br />
bisheriger Partner untersucht. Hierfür wird eine lineare Regression 32 berechnet. Im Anschluss<br />
wird <strong>der</strong> <strong>Scheidung</strong>seffekt erneut, aber in Abhängigkeit vom Bildungsniveau, modelliert. Dadurch<br />
können Personen mit gleicher Bildung untereinan<strong>der</strong> verglichen werden. Ein wieteres<br />
Zusatzmodell beinhaltet ausschließlich Befragte mit <strong>Scheidung</strong>serfahrung in <strong>der</strong> Kindheit.<br />
Hierbei interessiert <strong>der</strong> <strong>Einfluss</strong> spezifischer <strong>Scheidung</strong>skind-Merkmale <strong>auf</strong> die bisherige<br />
Gesamtanzahl <strong>der</strong> Partner im Erwachsenenalter.<br />
Modell 1 in Tabelle 17 bildet den reinen Effekt <strong>der</strong> <strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> <strong>auf</strong> die Anzahl bisheriger<br />
Partnerschaften ab. Bei konstanter Ausprägung aller an<strong>der</strong>en Variablen haben<br />
<strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> bisher höchst signifikant mehr Partner gehabt als Nicht-<strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong>.<br />
<strong>Der</strong> Effekt <strong>der</strong> <strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> bleibt auch unter Kontrolle alternativer Einflüsse höchst<br />
signifikant. Demnach steigt die bisherige Partneranzahl um durchschnittlich rund 0,4 Partner,<br />
wenn anstatt Befragten aus Kernfamilien hingegen Personen aus einer <strong>Scheidung</strong>sfamilie<br />
betrachtet werden. Dabei hat die Einschätzung <strong>der</strong> Kindheit als glücklich zwar einen signifikanten,<br />
aber nur schwachen <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> die Partneranzahl mit <strong>der</strong> Tendenz, <strong>das</strong>s Personen<br />
mit einer eher glücklichen Kindheit weniger Partnerschaften insgesamt <strong>auf</strong>weisen. Befragte<br />
mit einer geringeren Bildung als Mittlere Reife hatten bisher signifikant weniger Partner und<br />
Befragte mit einem höheren Abschluss als Mittlere Reife signifikant mehr Partner. Das kann<br />
mit einer längeren Ausbildungszeit bei steigendem Bildungsniveau und den daraus resultierenden<br />
längeren Suchzeiten verbunden sein. Befragte, die häufig in die Kirche gehen und<br />
denen somit eine religiöse Lebenseinstellung unterstellt werden kann, haben bisher höchst<br />
signifikant weniger Partner gehabt.<br />
32 Innerhalb <strong>der</strong> Regressionsdiagnostik konnten die Annahme <strong>der</strong> Linearität (siehe Abbildung 14 im Anhang)<br />
sowie <strong>der</strong> Abwesenheit perfekter Multikollinearität (siehe Tabelle 24 im Anhang) bestätigt werden. Im White-<br />
Test musste die Nullhypothese, <strong>das</strong>s Homoske<strong>das</strong>tizität vorliegt, abgelehnt werden. Um diese Modellvoraussetzung<br />
dennoch zu erfüllen, wurde die Regression erneut mit <strong>der</strong> Option des „HC Schätzers“ gerechnet (vgl.<br />
Long/Ervin 1998: 1). Im Shapiro-Wilk-Test musste zudem die Nullhypothese, die von einer Normalverteilung<br />
<strong>der</strong> Residuen ausgeht, abgelehnt werden und auch <strong>der</strong> Normal-Probability-Plot lieferte einen Hinweis <strong>auf</strong><br />
Verletzung dieser Annahme. Diese Voraussetzung bleibt lei<strong>der</strong> unerfüllt. Jedoch verweist Ohr (2010: 650)<br />
dar<strong>auf</strong>, <strong>das</strong>s „[…] die Annahme <strong>der</strong> Normalverteilung nur im Falle sehr kleiner Fallzahlen unverzichtbar ist“.<br />
Bei größeren Fallzahlen, wie hier, folgt die Stichprobenverteilung <strong>der</strong> Regressionskoeffizienten auch im Fall<br />
nicht normalverteilter Residuen näherungsweise einer Normalverteilung.<br />
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