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Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb

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Modell 1 beinhaltet den reinen Effekt <strong>der</strong> <strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> <strong>auf</strong> die Chance, mit dem<br />

Partner verheiratet zu sein. Bei konstanter Ausprägung aller an<strong>der</strong>en Variablen ist die Chance<br />

von <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong>n um den Faktor 0,7 (bzw. um 30 %) geringer als die von Nicht-<strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong>n.<br />

Dieser Effekt ist statistisch höchst signifikant.<br />

Um für den <strong>Einfluss</strong> an<strong>der</strong>er Erklärungsfaktoren zu kontrollieren, wurden diese schrittweise<br />

in die Regression <strong>auf</strong>genommen. Es zeigt sich, <strong>das</strong>s bis <strong>auf</strong> die Einschätzung <strong>der</strong> Kindheit als<br />

glücklich und außer einem Bildungsgrad niedriger als Mittlere Reife, alle an<strong>der</strong>en Prädiktoren<br />

einen statistisch signifikanten <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> die Chance, in einer Ehe zu leben, ausüben.<br />

Zunächst ist erkennbar, <strong>das</strong>s Frauen im Vergleich zu Männern eine höhere Chance besitzen.<br />

Dieses Ergebnis wi<strong>der</strong>spricht dem geschlechtsspezifischen Muster bei <strong>der</strong> Einstellung zum<br />

traditionellen Ehemodell (siehe Tabelle 13 mit Erläuterungen). Dabei ist jedoch zu beachten,<br />

<strong>das</strong>s Einstellungen und Verhalten nicht zwangsläufig übereinstimmen müssen. Eine Erklärung<br />

über <strong>das</strong> Bildungsniveau ist ebenfalls wenig geeignet, da beide Geschlechter gleich stark in<br />

den Kategorien niedrige, mittlere und hohe Bildung vertreten sind. Die jüngere Kohorte<br />

besitzt eine geringere Chance als die ältere Kohorte. Eine eindeutige Begründung für dieses<br />

Muster kann an dieser Stelle nicht gegeben werden, da entwe<strong>der</strong> mit zunehmendem Alter die<br />

Wahrscheinlichkeit steigt, <strong>das</strong>s man den Partner auch heiratet o<strong>der</strong> sich in <strong>der</strong> jüngeren<br />

Kohorte die generell abnehmende Heiratsneigung nie<strong>der</strong>schlägt. Die Chance für eine Ehe ist<br />

für Ostdeutsche geringer als für Westdeutsche, da nichteheliche Lebensgemeinschaften in den<br />

neuen Bundeslän<strong>der</strong>n (auch <strong>auf</strong> Dauer) viel üblicher sind als in den alten Bundeslän<strong>der</strong>n. Vor<br />

allem <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> höheren Bildungsabschlüsse mit <strong>der</strong> Mittleren Reife zeigt, <strong>das</strong>s eine<br />

(Fach-)Hochschulreife die Chance für eine Ehe verringert. Dahinter können zum einen<br />

längere Ausbildungszeiten sowie erhöhte Anfor<strong>der</strong>ungen im Beruf hinsichtlich Mobilität und<br />

Flexibilität stehen. Zum an<strong>der</strong>en sind erhöhte Ansprüche an eine Partnerschaft als Begründung<br />

für die verringerte Chance höher Gebildeter denkbar. Religiöse Befragte weisen eine<br />

höhere Chance <strong>auf</strong>, in einer Ehe zu leben. Dies entspricht dem christlichen Eheverständnis.<br />

Erwartungsgemäß ist die Chance für jene Befragte erhöht, die eher die Meinung vertreten,<br />

<strong>das</strong>s Paare <strong>auf</strong> lange Sicht nicht außerhalb einer Ehe zusammenleben können. Hier steigt die<br />

Chance mit jedem zusätzlichen Zustimmungspunkt <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Skala von 1 bis 5 um rund 60 %.<br />

Zudem erhöht sich die Chance mit jedem zusätzlichen Beziehungsmonat um rund 3 %.<br />

Durch die Entwicklung <strong>der</strong> Effekte über die Modellstufen hinweg wird deutlich, <strong>das</strong>s <strong>der</strong><br />

abmil<strong>der</strong>nde Effekt <strong>der</strong> <strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> <strong>auf</strong> die Chance, mit dem Partner verheiratet zu<br />

sein, nur so lang signifikant bleibt, bis für die Einstellung zur Ehe und vor allem für die<br />

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