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Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb

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1977: 1146). Ein gleiches Bildungsniveau verringert hingegen den Anreiz für diese Aufgabenverteilung.<br />

Dennoch kann eine gleiche Bildung auch im Sinne „komplementärer Eigenschaften“<br />

Ehenutzen stiften, da beide Partner ein hohes Einkommen erzielen könnten (vgl.<br />

ebd.: 1146f.) und wahrscheinlich auch gemeinsame Interessen sowie ein ähnliches politisches<br />

und kulturelles Verständnis vorliegen. Engelhardt (2002: 45) führt an: „Bildungshomogame<br />

Ehen haben eine höhere eheliche Stabilität als Ehen mit unterschiedlichem Bildungsniveau“<br />

und Heterogamie ist lediglich in dem Fall för<strong>der</strong>lich, wenn <strong>der</strong> Mann die höhere Bildung<br />

<strong>auf</strong>weist (vgl. auch Bumpass/Martin/Sweet 1991: 34; Wagner 1997: 277).<br />

Bei <strong>der</strong> Altershomogamie kann man sich <strong>auf</strong> die Argumentation von Bumpass und Sweet<br />

(1972: 760f.) stützen, die mit zunehmendem Altersunterschied von einem abnehmenden<br />

Wertkonsens und einer weniger egalitären Machtstruktur ausgehen. Die Autoren sehen darin<br />

einen Selektionseffekt, wonach die Präferenz für deutliche Altersunterschiede mit beson<strong>der</strong>en<br />

Charakteristiken verbunden ist, welche die eheliche Stabilität von Grund <strong>auf</strong> gefährden.<br />

Hierfür hält Engelhardt (2002: 46) fest: „Je größer <strong>der</strong> Altersunterschied zwischen den Ehepartnern<br />

ist, desto geringer ist die eheliche Qualität (und Stabilität)“ (vgl. auch Bumpass/<br />

Sweet 1972: 261). Nach Dobritz und Gärtner (1998: 437f.) gilt diese Aussage nur für Ehen,<br />

die in einem jungen Alter geschlossen wurden. Bei einem Heiratsalter von über 30 Jahren<br />

wirkt sich ein Altersunterschied dagegen stabilitätsför<strong>der</strong>nd aus. Dies gilt allerdings nur, wenn<br />

<strong>der</strong> Mann älter ist als die Frau.<br />

3.1.2 Ressourcentheoretische Erklärungen<br />

Pierre Bourdieu hat in seiner Sozialtheorie einen Kapitalbegriff definiert, <strong>der</strong> sich <strong>auf</strong> die<br />

Gesamtheit aller sozialen Beziehungen anwenden lässt. Kapital dient demnach <strong>der</strong> Eröffnung<br />

von Handlungsmöglichkeiten und <strong>der</strong> Erhaltung bzw. Verbesserung <strong>der</strong> sozialen Position.<br />

(vgl. Fröhlich/Rehbein 2009: 135) Er erkannte zudem, <strong>das</strong>s in den verschiedenen Bereichen<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft unterschiedliche Kapitalformen wertvoll sind. Grundsätzlich differenzierte er<br />

zwischen ökonomischem, kulturellem und sozialem Kapital (vgl. ebd.: 137). Beim ökonomischen<br />

Kapital geht es in erster Linie um den finanziellen und materiellen Reichtum, <strong>der</strong> zur<br />

Produktion weiteren Reichtums eingesetzt werden kann (vgl. ebd.). Kulturelles Kapital taucht<br />

in drei verschiedenen Formen <strong>auf</strong>: Das „inkorporierte“ Kapital beinhaltet die zeit<strong>auf</strong>wändige<br />

Aneignung von kulturellen Fähigkeiten und Wissen, welches ebenfalls durch die Familie<br />

vererbt wird (vgl. Bourdieu 1992: 55). Kulturelles Kapital wird zudem durch Bücher,<br />

Kunstwerke o<strong>der</strong> technische Geräte „objektiviert“ (vgl. ebd.: 59). Die „institutionalisierte“<br />

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