Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb
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Glückliche Kindheit<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Datenerhebung wurde anschließend an die Beschreibung <strong>der</strong> Familiensituation<br />
in <strong>der</strong> Kindheit folgende Frage gestellt: „Wie würden Sie insgesamt gesehen Ihre<br />
Kindheit einschätzen?“. Für die Antwort wurde eine Skala von 0 (überhaupt nicht glücklich)<br />
bis 10 (sehr glücklich) bereitgestellt. Diese Reihenfolge <strong>der</strong> Fragestellung lässt vermuten, <strong>das</strong>s<br />
sich die Familienkonstellation in <strong>der</strong> Kindheit <strong>auf</strong> die Gesamtbeurteilung <strong>der</strong> Kindheit als<br />
glücklich auswirkt. Demnach sollten sich die <strong>Scheidung</strong> <strong>der</strong> Eltern und die damit verbundenen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Haushaltszusammensetzung negativ <strong>auf</strong> die Beurteilung <strong>der</strong><br />
Kindheit auswirken. Befragte, <strong>der</strong>en Eltern sich haben scheiden lassen und die ihre Kindheit<br />
(deswegen) als weniger glücklich einschätzen, können zum Beispiel einer Ehe ablehnend<br />
gegenüberstehen. Dies kann sich nicht nur in einer weniger konventionellen Einstellung,<br />
son<strong>der</strong>n auch in einer geringeren Heiratsneigung äußern. Nimmt man an, <strong>das</strong>s eine als<br />
unglücklich beurteilte Kindheit auch finanzielle und soziale Entbehrungen infolge <strong>der</strong><br />
<strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> umfasst, dann könnten auch hier die bereits beschriebenen Effekte <strong>auf</strong><br />
<strong>das</strong> Timing und die Ausgestaltung <strong>der</strong> Partnerschafts- und Familienbildungsprozesse erwartet<br />
werden.<br />
Die Einschätzung <strong>der</strong> Kindheit als glücklich wird als metrische Variable verwendet, wobei die<br />
Befragten in den Regressionen mit denen verglichen werden, die ihre Kindheit etwas weniger<br />
glücklich einschätzen.<br />
Religiosität<br />
Im pairfam wird auch die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft erfragt. Neben <strong>der</strong><br />
Zustimmung o<strong>der</strong> Ablehnung konnte zusätzlich die Religion bzw. Konfession benannt<br />
werden. Dabei nimmt <strong>der</strong> christliche Glaube mit 88 % den größten Anteil ein. Zur besseren<br />
Abbildung einer religiösen Einstellung wird allerdings <strong>auf</strong> die Angaben zur Häufigkeit, mit<br />
<strong>der</strong> man in die Kirche, Moschee o<strong>der</strong> Synagoge geht bzw. religiöse Veranstaltungen besucht,<br />
zurückgegriffen. 31 Von den 3.794 Befragten, die einer Religionsgemeinschaft angehören,<br />
besucht nur ein kleiner Teil von 16 % diese Veranstaltungen häufig. Unter häufig fallen alle<br />
31 An dieser Stelle soll <strong>auf</strong> die Ergebnisse <strong>der</strong> multivariaten Analysen vorgegriffen werden. Allein die Unterscheidung<br />
nach <strong>der</strong> Konfessionszugehörigkeit (ja/nein) zeigt im Gegensatz zur Häufigkeit des Besuchs<br />
religiöser Veranstaltungen nicht in allen Regressionsmodellen signifikante Effekte. Die weitere Differenzierung<br />
zwischen katholischer und evangelischer Kirche brachte in keinem <strong>der</strong> Modelle signifikante Effekte<br />
hervor, obwohl den Katholiken vor allem in Bezug <strong>auf</strong> <strong>das</strong> spezifische Eheverständnis zunächst ein stärkerer<br />
Konformismus unterstellt wurde.<br />
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