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Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb

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Es lässt sich – soweit ersichtlich – keine Untersuchung finden, die in Bezug <strong>auf</strong> die verschiedenen<br />

Aspekte des Partnerschaftsverhaltens (zusätzlich zum viel untersuchten <strong>Scheidung</strong>srisiko)<br />

zwischen den Formen <strong>der</strong> Nach-<strong>Scheidung</strong>sfamilie differenziert hat. McLanahan und<br />

Bumpass (1988: 134f.) argumentieren bezüglich Fortsetzungsfamilien, <strong>das</strong>s ein neuer Partner<br />

neben neuen Geschlechterrollen und einem größeren Familieneinkommen auch zur Erhöhung<br />

des Ausmaßes elterlicher Kontrolle beitragen kann. In diesem Fall könnte beispielsweise <strong>der</strong><br />

beschleunigende Effekt <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Erstheiratsalter und <strong>das</strong> Alter bei erster Elternschaft<br />

abgemil<strong>der</strong>t werden. Die Formulierung einer gerichteten Vermutung ist jedoch problematisch,<br />

da vor allem die Gründung einer Stieffamilie zu einem hohen Konfliktpotential und erneutem<br />

Stress beitragen kann. Die Analysen werden zeigen, ob und in welcher Form <strong>der</strong> Typ <strong>der</strong><br />

Nach-<strong>Scheidung</strong>sfamilie einen <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Partnerschaftsverhalten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Erwachsenenalter<br />

ausübt.<br />

In Anlehnung an die Erklärung über Stress interessiert zudem, ob zusätzliche Wechsel in <strong>der</strong><br />

Familiensituation nach <strong>der</strong> Trennung <strong>der</strong> Eltern, wie z. B. <strong>der</strong> Umzug von einem zum an<strong>der</strong>en<br />

Elternteil o<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Stieffamiliensituation, die Effekte noch vergrößern. Bei<br />

Wolfinger (2000: 1074) findet sich ein Hinweis dar<strong>auf</strong>, <strong>das</strong>s sich mehrere Wechsel (drei o<strong>der</strong><br />

mehr im Sinne von <strong>Scheidung</strong> und Wie<strong>der</strong>heirat <strong>der</strong> Eltern) zusätzlich verstärkend <strong>auf</strong> <strong>das</strong><br />

eigene <strong>Scheidung</strong>srisiko auswirken. Demnach könnte die Instabilität im eigenen Partnerschaftsverhalten<br />

mit <strong>der</strong> Instabilität <strong>der</strong> Familiensituation in <strong>der</strong> Kindheit in Verbindung<br />

stehen.<br />

Zudem soll bei den Analysen Ausschau nach geschlechtsspezifischen Mustern gehalten<br />

werden. Hetherington (1979: 853) argumentiert, <strong>das</strong>s sich die negativen Auswirkungen einer<br />

Ehescheidung stärker und ausdauern<strong>der</strong> bei Jungen als bei Mädchen zeigen. Gleichzeitig<br />

verweist <strong>der</strong> Autor dar<strong>auf</strong>, <strong>das</strong>s sich die Geschlechter vor allem hinsichtlich in- und<br />

externalisierter Probleme unterscheiden (vgl. Hetherington 1985: 518). Mehrere Autoren<br />

konnten einen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong>n beim<br />

eigenen <strong>Scheidung</strong>srisiko feststellen. Verschiedenheiten sind aber auch bei <strong>der</strong> Heiratsneigung<br />

(vgl. Nowak/Gössweiner 2002: 241) sowie beim durchschnittlichen Erstheiratsalter<br />

(vgl. Diekmann/Engelhardt 1995b: 225) zu erwarten.<br />

Abweichungen im Beziehungsverhalten können auch durch Unterschiede im Alter <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

zum Zeitpunkt <strong>der</strong> <strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> hervorgerufen werden. Dahinter steht die Annahme,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Alter darüber entscheidet wie gut die Trennung <strong>der</strong> Eltern verarbeitet wird. Laut<br />

Hetherington (1979: 582f.) können junge Kin<strong>der</strong> die Motive <strong>der</strong> Eltern für eine <strong>Scheidung</strong>,<br />

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