Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb
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Annahmen zur These <strong>der</strong> verringerten Konventionalität und Investitionsbereitschaft lassen<br />
annehmen, <strong>das</strong>s <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> weniger in eine Partnerschaft investieren und deshalb zum<br />
einen seltener heiraten und zum an<strong>der</strong>en weniger gemeinsame Kin<strong>der</strong> mit ihrem Partner<br />
haben.<br />
<strong>Der</strong> pairfam-Datensatz bietet hierzu eine Variable an, die den aktuellen Ehestatus <strong>der</strong><br />
Befragten erfasst. Damit kann für insgesamt 5.510 Befragte zwischen Ledigen, Verheirateten<br />
bzw. Personen in eingetragener Lebenspartnerschaft, Geschiedenen bzw. entpartnerten Personen<br />
und Verwitweten bzw. partnerhinterbliebenen Personen unterschieden werden. Auch<br />
wenn dadurch nur eine Moment<strong>auf</strong>nahme zum Befragungszeitpunkt möglich ist, wird<br />
dennoch ersichtlich, wie viele <strong>der</strong> Befragten bisher noch nie geheiratet haben und somit ledig<br />
sind. <strong>Der</strong> Datensatz beinhaltet außerdem eine Variable mit Angaben zur Anzahl <strong>der</strong> Ehen vor<br />
<strong>der</strong> aktuellen Beziehung. Diese Variable wurde dahingehend verän<strong>der</strong>t, <strong>das</strong>s auch die aktuell<br />
vorliegende Ehe erfasst wird und somit eine Gesamtanzahl ermittelt werden kann. Folglich<br />
erhalten Ledige ohne jegliche Eheerfahrung den Wert null, bei aktuell Verheirateten erhöht<br />
sich <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> ursprünglichen Variable um eins. Die Spannweite <strong>der</strong> insgesamt 5.510<br />
gültigen Angaben erstreckt sich von noch nie verheiratet bis hin zu insgesamt drei Ehen.<br />
Zudem kann <strong>der</strong> Ehestatus <strong>der</strong> Befragten, die aktuell verpartnert sind, danach unterschieden<br />
werden, ob ehelich o<strong>der</strong> nichtehelich zusammengelebt wird.<br />
<strong>Der</strong> Datensatz stellt auch Informationen zur Anzahl <strong>der</strong> biologischen Kin<strong>der</strong> mit dem<br />
aktuellen Partner bereit. Die Spannweite <strong>der</strong> 4.187 gültigen Angaben erstreckt sich von null<br />
bis hin zu zehn gemeinsamen Kin<strong>der</strong>n, wobei 98 % <strong>der</strong> Fälle bereits mit Nennungen bis zu<br />
drei Kin<strong>der</strong>n abgedeckt werden. Durch eine entsprechende Gruppierung werden alle Angaben<br />
für mehr als drei Kin<strong>der</strong> zu einer Kategorie zusammengefasst. Beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit<br />
soll dabei <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Befragten ohne gemeinsame Kin<strong>der</strong> geschenkt werden, da <strong>der</strong>en<br />
Anteil im Datensatz sehr hoch ist und Kin<strong>der</strong>losigkeit in Deutschland ein aktuelles Phänomen<br />
darstellt.<br />
Hypothese 3: <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> zeigen ein „instabileres“ Partnerschaftsverhalten<br />
Für die dritte Forschungshypothese wird die Partnerschaftserfahrung <strong>der</strong> <strong>Scheidung</strong>s- und<br />
Nicht-<strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> gegenübergestellt. Aufgrund <strong>der</strong> theoretischen Annahmen zur ökonomischen<br />
Deprivation und Stress kann unterstellt werden, <strong>das</strong>s <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> bisher<br />
insgesamt mehr Partnerschaften durchlebt haben. Im Sinne <strong>der</strong> intergenerationalen Transmission<br />
des <strong>Scheidung</strong>srisikos wird ihnen zusätzlich eine größere <strong>Scheidung</strong>sneigung unterstellt.<br />
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