Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb
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ist statistisch höchst signifikant, aber nicht groß (Pearson’s r=0,05; p≤0,001). Die Verteilung<br />
des Ehestatus spiegelt sich auch in <strong>der</strong> Einstellung zur Notwendigkeit einer Ehe wi<strong>der</strong>. <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong><br />
vertreten statistisch höchst signifikant weniger die Meinung, <strong>das</strong>s eine Ehe die<br />
Bedingung für <strong>das</strong> dauerhafte Zusammenleben mit einem Partner darstellt (t=5,61; df=5.489;<br />
p≤0,001). Beide Vergleichsgruppen unterscheiden sich auch danach, ob sie selbst schon<br />
einmal geschieden wurden. Durchschnittlich haben bereits 7,6 % <strong>der</strong> Befragten eine eigene<br />
<strong>Scheidung</strong> durchlebt. Unter <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong>n ist <strong>der</strong> Anteil mit 11 % eindeutig höher. Beide<br />
<strong>Scheidung</strong>serfahrungen korrelieren statistisch höchst signifikant miteinan<strong>der</strong> (Pearson’s<br />
r=0,05; p≤0,001).<br />
Die Einschätzung <strong>der</strong> Kindheit als glücklich weicht nur unter den <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong>n vom<br />
Gesamtwert ab. Die Relevanz dieses Unterschieds kann mit Hilfe eines T-Tests bestätigt<br />
werden (t=12,4; df=727,4; p≤0,001). Demnach schätzen Befragte aus einer <strong>Scheidung</strong>sfamilie<br />
ihre Kindheit durchschnittlich weniger glücklich ein als Befragte aus einer Kernfamilie.<br />
Abhängige Variablen<br />
Entlang <strong>der</strong> vier Forschungshypothesen werden nun die deskriptiven Ergebnisse präsentiert.<br />
Neben einfachen Häufigkeitsauszählungen wird die Verteilung <strong>der</strong> abhängigen Variablen vor<br />
allem getrennt für Befragte mit und ohne <strong>Scheidung</strong>serfahrung sowie in Abhängigkeit von<br />
den soziodemographischen und scheidungsspezifischen Merkmalen dargestellt.<br />
Hypothese 1: <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> zeigen ein „vorgezogenes“ Partnerschaftsverhalten<br />
Im Jahr 2009 haben ledige Frauen in Deutschland mit durchschnittlich 29,4 Jahren zum ersten<br />
Mal geheiratet, Männer mit 31,8 Jahren (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 2011c).<br />
Auch wenn <strong>das</strong> Alter <strong>der</strong> Befragten bei Erstheirat um einiges geringer ausfällt als es die<br />
amtliche Statistik ausweist, sind auch die Frauen in <strong>der</strong> Stichprobe etwas jünger als die<br />
Männer (siehe Tabelle 5). Das trifft sowohl <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Alter bei erster Heirat als auch bei erster<br />
Partnerschaft zu. Unterschiede ergeben sich auch zwischen den beiden Geburtskohorten.<br />
Dabei ist <strong>das</strong> Alter bei erster Partnerschaft über die Kohorten gesunken, was <strong>der</strong> immer früher<br />
einsetzenden Geschlechtsreife von Jugendlichen entspricht. Beim Heiratsalter zeigt sich ein<br />
weniger eindeutiges Bild. Erwartungsgemäß müsste <strong>das</strong> Alter über die Kohorten angestiegen<br />
sein. Die Angaben <strong>der</strong> beiden Gruppen basieren jedoch <strong>auf</strong> einer unterschiedlich großen<br />
Altersspannweite, die in <strong>der</strong> jüngeren Kohorte <strong>auf</strong> maximal 29 Jahre und in <strong>der</strong> älteren<br />
Kohorte hingegen <strong>auf</strong> maximal 39 Jahre beschränkt ist. <strong>Der</strong> kleinere Zeitrahmen <strong>der</strong> jüngeren<br />
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