Diplomarbeit Der Einfluss der elterlichen Scheidung auf das ... - ifb
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die jüngeren Befragten ist <strong>das</strong> Risiko hingegen höher als für die Älteren. Ähnlich wie beim<br />
Ehestatus steigt mit zunehmendem Alter auch die Wahrscheinlichkeit für eine Elternschaft im<br />
Allgemeinen, da sich gewisse Voraussetzungen für eine Familiengründung erst im Lebensl<strong>auf</strong><br />
ergeben. Dazu gehören beispielsweise ein fester Job o<strong>der</strong> <strong>der</strong> „passende“ Partner. Weiterhin<br />
ist erkennbar, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Risiko für Befragte aus Ostdeutschland im Vergleich zu Befragten aus<br />
Westdeutschland verringert ist. Personen mit einem Hauptschulabschluss haben, im Gegensatz<br />
zu denjenigen mit Mittlerer Reife, ein geringeres Risiko. Das Risiko, für eine aktuell<br />
kin<strong>der</strong>lose Beziehung, ist für Personen mit Hochschulreife im Vergleich zu Personen mit<br />
Mittlerer Reife hingegen erhöht. Eine längere Ausbildungszeit, wodurch Eheschließung und<br />
Elternschaft <strong>auf</strong>geschoben werden, könnte <strong>das</strong> erklären. Dies bestätigt sich insofern, als <strong>das</strong>s<br />
<strong>der</strong> Effekt für die höhere Bildung an Signifikanz verliert, sobald für den Ehestatus kontrolliert<br />
wird. Eine Verringerung des Risikos zeigt sich bei Personen, die häufig in die Kirche gehen.<br />
Mit jedem zusätzlichen Monat Beziehungsdauer sinkt <strong>das</strong> Risiko um rund 2 %. Wenn die<br />
Partner verheiratet sind, anstatt ohne Trauschein miteinan<strong>der</strong> zu leben, erhöht sich die Chance<br />
<strong>auf</strong> gemeinsame Kin<strong>der</strong> in einer Beziehung.<br />
Betrachtet man die Entwicklung <strong>der</strong> Effekte über die Modellstufen hinweg, so stellt man fest,<br />
<strong>das</strong>s <strong>der</strong> verstärkende Effekt <strong>der</strong> <strong>elterlichen</strong> <strong>Scheidung</strong> <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Risiko, mit dem Partner aktuell<br />
keine gemeinsamen Kin<strong>der</strong> zu haben, nur so lang signifikant bleibt, bis für die beiden<br />
Beziehungsmerkmale Partnerschaftsdauer und Ehestatus kontrolliert wird (siehe Modell 8 und<br />
9). Das bedeutet, <strong>das</strong>s Befragte mit <strong>Scheidung</strong>serfahrung in <strong>der</strong> Kindheit zwar häufiger<br />
kin<strong>der</strong>los sind, sie sich allerdings im Heiratsfall und bei länger andauernden Beziehungen in<br />
ihrem Risiko nicht mehr von Befragten aus einem intakten Elternhaus unterscheiden. Wie die<br />
vorherigen Analysen jedoch bestätigt haben, leben <strong>Scheidung</strong>skin<strong>der</strong> im Vergleich zur<br />
Referenzgruppe häufiger in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft (siehe auch Tabelle 4)<br />
und ihre Beziehungen sind von kürzerer Dauer, was sich aus <strong>der</strong> vergleichsweise höheren<br />
Partneranzahl ableiten lässt (siehe Tabelle 10).<br />
Anhand <strong>der</strong> Informationskriterien AIC und BIC wird ersichtlich, <strong>das</strong>s mit Aufnahme <strong>der</strong><br />
meisten Variablen auch die Gesamtgüte des Regressionsmodells verbessert werden kann.<br />
Allein <strong>das</strong> Bundesgebiet und die Einschätzung <strong>der</strong> Kindheit als glücklich führen zu keiner<br />
signifikanten Verbesserung und können somit als Erklärungsfaktoren vernachlässigt werden.<br />
Das Pseudo-R² von rund 0,42 ist bereits sehr gut und auch <strong>der</strong> LR-χ²-Test bestätigt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Endmodell höchst signifikant besser ist als <strong>das</strong> Nullmodell (Ergebnisse ohne Abbildung).<br />
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