BR-Wahlen Leitfaden - vereinfachtes Wahlverfahren - SoliServ
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II. Wie wird das Wahlergebnis festgestellt?<br />
Wie überzeugend die Kandidaten des Wahlvorschlags der Gewerkschaft den Wahlkampf für<br />
ihren Wahlvorschlag geführt haben, stellt sich jetzt heraus. Denn nun müssen die Stimmen<br />
ausgezählt werden. Und dabei wird deutlich, welchen Kollegen das meiste Vertrauen entgegengebracht<br />
wird.<br />
1. Öffentliche Stimmauszählung<br />
Die Auszählung ist öffentlich, womit nicht eine allgemeine, sondern die Betriebsöffentlichkeit<br />
gemeint ist. Daher dürfen die Arbeitnehmer des Betriebs und Beauftragte der im Betrieb<br />
vertretenen Gewerkschaften bei der Stimmauszählung dabei sein. Ort und Zeit der<br />
öffentlichen Stimmauszählung sind im Betrieb vorher bekannt zu machen und auch den im<br />
Betrieb vertretenen Gewerkschaften mitzuteilen.<br />
Öffentliche Stimmauszählung<br />
in Anwesenheit<br />
der Wahlvorstandsmitglieder<br />
Die Bekanntmachung des Ortes der öffentlichen Stimmauszählung muss rechtzeitig vor derselben<br />
erfolgen, wenn möglich und in der Regel bereits im Wahlausschreiben. Die Stimmauszählung<br />
muss durch den gesamten Wahlvorstand erfolgen. Die Auszählung kann erst<br />
beginnen, wenn der gesamte Wahlvorstand anwesend ist. Eine Auszählung der Stimmen<br />
durch einzelne Mitglieder des Wahlvorstands ist unzulässig, auch wenn dafür Wahlhelfer<br />
mitwirken. Wie ausgezählt wird, entscheidet der Wahlvorstand allein. Er kann erst alle<br />
Stimmzettel auf ihre Gültigkeit prüfen und dann die Stimmen auszählen, oder er kann erst<br />
zählen und dann die ungültigen Stimmen aussortieren.<br />
2. Gültigkeit und Ungültigkeit von Stimmen<br />
Welcher Stimmzettel gültig ist, entscheidet allein der Wahlvorstand. Ungültige Stimmzettel<br />
müssen mit den Wahlunterlagen (Wahlakte) aufbewahrt werden. Stimmzettel sind dann<br />
ungültig, wenn<br />
Ungültige Stimmzettel<br />
• sie nicht in einem Wahlumschlag abgegeben wurden,<br />
• sie ein besonderes Merkmal, einen Zusatz, eine Einschränkung zum angekreuzten<br />
Kandidaten haben,<br />
• nicht einwandfrei festgestellt werden kann, wie der Wähler abstimmen wollte,<br />
• der Stimmzettel unterschrieben ist,<br />
• mehr Kandidaten angekreuzt werden, als zu wählen sind.<br />
Wenn in einem Wahlumschlag mehrere Stimmzettel liegen, gibt es zwei Möglichkeiten. Stimmen<br />
die Stimmzettel völlig überein, so werden sie als eine Stimme gewertet. Weichen die<br />
Stimmzettel voneinander ab, ist die gesamte Stimmabgabe ungültig. Liegen in einem Wahlumschlag<br />
mehrere Stimmzettel, von denen nur einer angekreuzt ist, ist die Stimme gültig.<br />
Stimmzettel, auf denen alle Bewerber bis auf einen durchgestrichen sind, sind gültig.<br />
3. Feststellung der Sitzverteilung und der Gewählten<br />
Die Feststellung der Gewählten erfolgt gemäß § 34 Abs. 3 u. 4 WO in Verbindung mit<br />
§§ 22 u. 23 WO.<br />
Ist danach nur ein Betriebsratsmitglied zu wählen, so ist der Bewerber gewählt, der die meisten<br />
Stimmen erhalten hat. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los. Sind mehrere<br />
Betriebsratsmitglieder zu wählen, hat der Wahlvorstand zunächst die dem Geschlecht in der<br />
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