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Die Strategie für das Lebenslange Lernen ... - EUROlocal

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NEUE LERNWELTEN<br />

143<br />

LernNetzWerk Drei-Länder-Eck (Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern/Niedersachsen)<br />

KMU als interkultureller Lernort<br />

I. Problemstellung<br />

Ein produktives Miteinander ist vor allem in Kleinbetrieben<br />

nur dann möglich, wenn man sich versteht. Und verstehen<br />

heißt in diesem Rahmen nicht nur, <strong>das</strong>s man sich in einer<br />

Sprache verständigen kann. Meist merken die Menschen<br />

aus unterschiedlichen Kulturkreisen gar nicht, wie sehr sie<br />

trotz eines guten formalen Sprachverständnisses „aneinander<br />

vorbei reden“. Unterschiedliche kulturelle Bindungen<br />

und Wertvorstellungen, Mimik, Gestik, Gewohnheiten,<br />

Tabus, Verletzlichkeiten, Selbstverständlichkeiten, Interpretationsgewohnheiten<br />

und vieles mehr führen zu <strong>für</strong> den<br />

anderen unverständlichen Handlungen, diametralen Einschätzungen<br />

und möglicherweise sogar zu Fehlreaktionen.<br />

<strong>Die</strong>s zu vermeiden, setzt nicht nur voraus, <strong>das</strong>s man sich<br />

mit den wesentlichen Eigenarten der fremden Kultur von<br />

Kollegen/Kolleginnen oder Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen<br />

auskennt, sondern auch, <strong>das</strong>s man die Eigenarten der eigenen<br />

Kultur wahrnimmt.<br />

wie die Kurse zum Erwerb interkultureller Handlungskompetenz,<br />

um die Zusammenarbeit verschiedener Kulturen<br />

am Arbeitsplatz zu fördern. Wichtigste Instrumente sind<br />

speziell auf den Betriebsablauf ausgerichtete interkulturelle<br />

Trainings <strong>für</strong> Belegschaft und Management von KMU. Auch<br />

Externe können als Praktikanten oder Praktikantinnen im<br />

Betrieb „mit-lernen“. Bislang vielversprechendste Ansätze<br />

zur Lösung innerbetrieblicher Problemlagen im Sinne eines<br />

produktiven Miteinanders verschiedener Kulturen sind<br />

modular aufgebaute, arbeitsbegleitende Trainings direkt<br />

am Arbeitsplatz.<br />

Solche Trainings können zielgerichtet auf die tatsächlich<br />

am Arbeitsort vorgefundene kulturelle Zusammensetzung<br />

der Mitarbeiter/-innen eingesetzt werden. Erste Erfahrungen<br />

zeigen, <strong>das</strong>s dieser sehr konkrete Bezug auch <strong>für</strong> die<br />

Schulung von Führungskräften essentiell ist.<br />

II. Lösungsansatz<br />

Eine funktionierende Kommunikation am Arbeitsplatz ist<br />

der Schlüssel zum Erfolg, wenn in einem Betrieb Menschen<br />

aus unterschiedlichen Kulturen mit meist unterschiedlicher<br />

Muttersprache zusammen arbeiten. Mitte 2003 haben wir<br />

den mittelständischen Betrieb PAULO (Ahrensburg) miniaturen<br />

im Rahmen unseres Programms in einen so genannten<br />

„interkulturellen Lehr- und Lernbetrieb“ umgewandelt,<br />

der Langzeitarbeitslosen und anderen sozial benachteiligten<br />

Menschen entsprechende Bildung vermitteln will.<br />

Dadurch sollen die Chancen auf eine Reintegration in den<br />

ungeförderten Arbeitsmarkt steigen. Menschen mit unterschiedlichen<br />

muttersprachlichen und kulturellen Wurzeln<br />

arbeiten und lernen hier gemeinsam.<br />

Unter der Zielvorgabe, ein effizientes Diversity Management<br />

zu erreichen, setzen wir verschiedene praxisbezogene<br />

Instrumente des interkulturellen <strong>Lernen</strong> und Arbeitens ein.<br />

Arbeitsbezogene Sprachtrainings <strong>für</strong> nicht-deutsche Muttersprachler/-innen<br />

zählen ebenso zum Bildungsangebot<br />

III. Perspektiven<br />

<strong>Die</strong> Arbeit wird wissenschaftlich – d.h. sowohl betriebswirtschaftlich<br />

wie auch ethnologisch – begleitet, und die Ergebnisse<br />

werden in einem Handbuch <strong>für</strong> die betriebliche Praxis<br />

in KMU zusammenstellt, <strong>das</strong> künftig zusammen mit entsprechenden<br />

Lehrangeboten vom Netzwerkpartner „Zentrum<br />

<strong>für</strong> Interkulturelle Bildung und Arbeit (ZIB) e.V.“<br />

bundesweit angeboten wird.<br />

www.drei-laender-eck.net

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