Die Strategie für das Lebenslange Lernen ... - EUROlocal
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ÜBERGÄNGE, VERZAHNUNG UND DURCHLÄSSIGKEIT DER BILDUNGSBEREICHE<br />
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Grenzüberschreitendes <strong>Lernen</strong> – <strong>Lernen</strong>de Regionen Werra-Meißner / Hersfeld-Rotenburg (Hessen)<br />
<strong>Die</strong> „PLUS - Mappe“<br />
I. Problemstellung<br />
Beim Übergang von Schule in den Beruf beschreiben Zeugnisse<br />
oft nur unzureichend die Persönlichen Leistungen<br />
und Stärken (PLUS) von jungen Menschen. Dabei ist es<br />
sowohl <strong>für</strong> die Jugendlichen selbst aber auch <strong>für</strong> die ausbildenden<br />
Betriebe wichtig, die vielfältigen Kompetenzen und<br />
Fähigkeiten, die <strong>für</strong> zukünftige Berufslaufbahnen von<br />
Bedeutung sind, zu dokumentieren.<br />
II. Lösungsansatz<br />
Unter dem Dach der <strong>Lernen</strong>den Regionen ist in der Netzwerkarbeitsgruppe<br />
„Berufliche Orientierung und Qualifizierung<br />
<strong>für</strong> Jugendliche“ eine Mappe entwickelt worden, die<br />
maßgeblich <strong>für</strong> die erfolgreiche Bewerbung um Ausbildungs-<br />
und Arbeitsplätze bei der heimischen Wirtschaft<br />
sein kann. Im Netzwerk und an der Entwicklung dieses<br />
Instruments arbeiten Staatliches Schulamt, Schulen, Vertreter<br />
der Kammern, die Agentur <strong>für</strong> Arbeit, Betriebe und<br />
außerschulische Bildungsträger zusammen.<br />
In der Mappe lassen sich Jugendliche ab der 7. Klasse<br />
unabhängig von der Schulform auf vorgegebenen Formularen<br />
ihre Leistungen und Stärken - besonders aus dem nichtschulischen<br />
Bereich - bestätigen. Dadurch entsteht ein Stärkenprofil<br />
der einzelnen Jugendlichen, <strong>für</strong> <strong>das</strong> nicht nur die<br />
Schulzeugnisse ausschlaggebend sind. Stattdessen werden<br />
Leistungen aus einer Vielzahl von Lebensbereichen der<br />
Jugendlichen auf diese Weise dokumentierbar.<br />
Außer den größeren Wirtschaftsbetrieben, die dort die<br />
Teilnahme an Praktika, Betriebserkundungen, Projekten<br />
oder am Girls Day mit einer kurzen Beurteilung bestätigen,<br />
haben auch Handwerksbetriebe, Vereine und öffentliche<br />
Bildungsträger in Zukunft die Möglichkeit, besondere Leistungen<br />
von Jugendlichen auf einem standardisierten Nachweisformular<br />
zu bescheinigen. Auch besondere schulische<br />
Leistungen, wie die Arbeit als Klassensprecher/-in oder die<br />
erfolgreiche Teilnahme an Projekten, werden in der PLUS-<br />
Mappe festgehalten.<br />
So entsteht eine „Bewerbungsmappe“, die als Starthilfe in<br />
die Berufstätigkeit genutzt wird und darüber hinaus <strong>das</strong><br />
„<strong>Lebenslange</strong> <strong>Lernen</strong>“ begleiten kann.<br />
Vertreter/-innen des Netzwerks führen die PLUS-Mappe<br />
in den entsprechenden Jahrgängen ein; die zuständigen<br />
Lehrkräfte, etwa <strong>für</strong> Arbeitslehre, betreuen sie im Unterricht.<br />
So erfassen die Schüler/-innen die Bedeutung der<br />
Nachweise <strong>für</strong> ihre zukünftige Bewerbung.<br />
Gerade <strong>für</strong> Haupt- und Realschüler/-innen können die<br />
Schulzeugnisse durch die Dokumentation außerschulischer<br />
Leistungen, die oftmals Aussagen über Soft Skills ermöglichen,<br />
aufgewertet werden.<br />
So können Personalentscheider/-innen neben den<br />
Bewerbungsunterlagen auch die PLUS–Mappe zu Rate ziehen,<br />
um nicht nur fachliche Leistungen, sondern auch persönliche<br />
Fähigkeiten eines Bewerbers oder einer Bewerberin<br />
zu beurteilen. Gleichzeitig werden Jugendliche sich<br />
ihrer eigenen Stärken bewusster und entwickeln so ein größeres<br />
Selbstvertrauen.<br />
Ein weiterer Vorteil – sowohl <strong>für</strong> die jungen Menschen<br />
als auch die Betriebe – ist die standardisierte Form der Leistungsdokumentation,<br />
da so eine größtmögliche Transparenz<br />
und Vergleichbarkeit geschaffen wird.<br />
III. Perspektiven<br />
Schon jetzt besitzt die Mappe bei der heimischen Wirtschaft<br />
eine hohe Akzeptanz, was u.a. durch die enge inhaltliche<br />
Kooperation mit den Kammern zustande kommt. Unser Ziel<br />
ist es, mit noch mehr Schulen zu kooperieren und die Mappe<br />
so in der Region zu etablieren, <strong>das</strong>s sie möglichst vielen<br />
Jugendlichen beim Finden eines Ausbildungs- oder Praktikumsplatzes<br />
hilft.<br />
www.bildung-hrwm.de