Die Strategie für das Lebenslange Lernen ... - EUROlocal
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ÜBERGÄNGE, VERZAHNUNG UND DURCHLÄSSIGKEIT DER BILDUNGSBEREICHE<br />
93<br />
<strong>Lernen</strong>de Region „Zwischen Rennsteig und Rhön“ (Thüringen)<br />
Modellschule „Berufsorientierung“<br />
I. Problemstellung<br />
Sowohl <strong>für</strong> ausbildende Betriebe als auch <strong>für</strong> Schulabgänger/-innen<br />
herrschen derzeit schwierige Verhältnisse in der<br />
Region: Einerseits sind Ausbildungsplätze schwer zu finden,<br />
andererseits brechen viele Jugendliche ihre Lehre schon<br />
bald ab, was auch <strong>für</strong> die Betriebe unbefriedigend ist.<br />
Hintergrund ist häufig, <strong>das</strong>s die Schülerinnen und Schüler<br />
keine konkreten Vorstellungen über den angestrebten<br />
Beruf haben bzw. nicht ausreichend da<strong>für</strong> qualifiziert sind:<br />
Es kommt zu Fehlentscheidungen in der Berufswahl. So stellen<br />
sich schon nach wenigen Wochen Frustration und<br />
Demotivation ein.<br />
II. Lösungsansatz<br />
An dem Projekt „Modellschule Berufsorientierung“ sind ca.<br />
300 Schüler/-innen verschiedener Schulen beteiligt.<br />
Nach einer Kompetenzanalyse, bei der aufgrund der<br />
ermittelten Stärken, Schwächen und Interessen <strong>das</strong> angestrebte<br />
Berufsfeld ermittelt wird, durchlaufen die Schüler/-<br />
innen innerhalb von zwei Jahren mehrere Praktika. Sie lernen<br />
dabei im ersten Projektjahr <strong>das</strong> ausgewählte Berufsfeld<br />
theoretisch und praktisch kennen. Wenn sie hier ihren<br />
Berufswunsch festigen können, absolvieren sie im zweiten<br />
Jahr ein Praktikum im angestrebten Ausbildungsberuf. <strong>Die</strong>s<br />
geschieht sowohl bei einem Bildungsträger als auch in<br />
einem Betrieb. <strong>Die</strong>ser Betrieb soll im Laufe des Projektes eine<br />
„Patenschaft“ als potentieller Ausbildungsbetrieb des<br />
Jugendlichen übernehmen.<br />
Alle Schüler/-innen erhalten eine Teilnahmebestätigung<br />
der Kammern (HWK oder IHK), in der sie die Beteiligung an<br />
einzelnen Maßnahmen nachweisen können.<br />
Ziel dieses Projektes ist die Unterstützung der Jugendlichen<br />
in ihrem Berufswahlprozess einerseits, und eine frühzeitige<br />
und kontinuierliche Bindung zwischen dem potentiellen<br />
Auszubildenden und einem Unternehmen (als<br />
potentiellem Ausbildungsbetrieb) andererseits. Unser Ziel<br />
ist, <strong>das</strong>s alle am Projekt teilnehmenden Schüler/-innen nach<br />
Schulabschluss unmittelbar in ein Ausbildungsverhältnis<br />
übernommen werden.<br />
Wir stellen den Jugendlichen eine breite Auswahl an Möglichkeiten<br />
zur Berufsorientierung zur Verfügung:<br />
• Berufsorientierung als ein „Unterrichtsprinzip“ in allen<br />
Fächern über alle Klassenstufen<br />
• Kontaktzentrum Schule – Betrieb im Schulgebäude<br />
Angebot von Projektwochen bei ausgewählten Bildungs<br />
trägern<br />
• Einführung von Betriebspraktika<br />
• Vorhalten eines permanenten Exkursionsangebotes in<br />
Betrieben<br />
• Erkunden der regionalen Wirtschaftsstruktur<br />
Das Projekt ist zu einem festen Bestandteil im Lehrplan der<br />
beteiligten Schulen geworden.<br />
<strong>Die</strong> bisherigen Erfahrungen und die Resonanz der Schüler/-innen,<br />
Lehrkräfte, Eltern und Unternehmen zeigen die<br />
Bedeutung und die Ausstrahlung dieses Teilprojektes <strong>für</strong><br />
eine rechtzeitige und umfassende Berufsorientierung. <strong>Die</strong><br />
Jugendlichen haben loben vor allem die Herangehensweise,<br />
Praxisnähe und Flexibilität und schätzen <strong>das</strong> Projekt als<br />
wichtige Hilfe und Unterstützung bei der individuellen<br />
Berufsorientierung und Berufsfindung ein.<br />
III. Perspektiven<br />
Weitere Schulen der Region haben die Notwendigkeit dieses<br />
Vorhabens erkannt und wollen mit in <strong>das</strong> Projekt eingegliedert<br />
werden. <strong>Die</strong>sem Anliegen konnten wir bereits bei<br />
mehreren Schulen entsprechen und weitere Schulen werden<br />
in den kommenden Wochen und Monaten folgen. <strong>Die</strong><br />
bislang gesammelten Erfahrungen wollen wir so auf eine<br />
noch breitere Grundlage stellen und schließlich eine langfristige<br />
Veränderung im Bereich „Berufsorientierung von<br />
Jugendlichen“ in unserer Region erreichen.<br />
www.lernende-region-thueringen.de