Die Strategie für das Lebenslange Lernen ... - EUROlocal
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ÜBERGÄNGE, VERZAHNUNG UND DURCHLÄSSIGKEIT DER BILDUNGSBEREICHE<br />
91<br />
T.I.P. - Transparenz - Innovation - Passgenauigkeit in der <strong>Lernen</strong>den Region Münster/ Münsterland<br />
(Nordrhein-Westfalen)<br />
ORIENTierung - Qualifizierung durch Qualifizierte<br />
I. Problemstellung<br />
Etwa 10 bis 15% der Schülerinnen und Schüler an Hauptschulen<br />
sind die aus kognitiven, sprachlichen, sozialen oder entwicklungsbedingten<br />
Gründen benachteiligt und werden<br />
nur unter Schwierigkeiten den Anforderungen der Schule<br />
gerecht. Ohne besondere Fördermaßnahmen verfehlen<br />
diese Jugendlichen in der Regel den Schulabschluss und finden<br />
keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz.<br />
• Auch <strong>das</strong> Jahrespraktikum hat sich als Berufseinstieg<br />
bewährt. Durch Erfolgserlebnisse in der praktischen<br />
Tätigkeit und durch Integration in die Arbeitsgruppe<br />
haben diese Jugendlichen nicht nur im Arbeitsleben Fuß<br />
gefasst, sondern auch ihre Persönlichkeit gefestigt und<br />
eine Lebensorientierung gefunden. Von den Praktikanten<br />
und Praktikantinnen der beiden ersten Projektjahre wurden<br />
60% in ein Ausbildungsverhältnis übernommen.<br />
II. Lösungsansatz<br />
In einem Fördermodell des Münsteraner Projektes ORIENT<br />
werden benachteiligte Jugendliche ab einer frühen Phase in<br />
der Schule entlang einer Förderkette bis in die Einstiegsphase<br />
in <strong>das</strong> Arbeitsleben begleitet:<br />
• Sozialpädagogische Fachkräfte beraten Jugendliche im 9.<br />
und 10. Schuljahr mit dem Akzent auf Leistungsmotivation,<br />
Eigenständigkeit, Stabilisierung der Persönlichkeit<br />
und Stärkung der Eigenverantwortung. Ziele sind die<br />
Sicherung des Schulabschlusses und <strong>das</strong> Erlangen eines<br />
Ausbildungsplatzes.<br />
• In einer passgenau auf die Jugendlichen zugeschnittenen<br />
Berufsorientierung werden diese durch die sozialpädagogischen<br />
Fachkräfte mit den Anforderungen und den<br />
Chancen <strong>für</strong> ihre Berufsperspektiven vertraut gemacht.<br />
Betriebskontakte, Praxisaufenthalte und Betriebsbesuche<br />
unterstützen diese Periode der Berufsfindung und Berufswahl.<br />
Schülerinnen und Schüler, die keinen Ausbildungsplatz<br />
gefunden haben, absolvieren bei fortgesetzter sozialpädagogischer<br />
Begleitung in Partnerbetrieben ein<br />
Berufsvorbereitungspraktikum von 12 Monaten.<br />
• An den fünf beteiligten Schulen führte die Beratung zu<br />
spürbaren Verhaltensverbesserungen, höheren Leistungen<br />
und gestiegenen Vermittlungschancen. Viele Schüler/-<br />
innen haben Motivation und Selbstvertrauen gewonnen<br />
und ihre Stärken und Neigungen kennen gelernt. Ein<br />
wachsender Anteil findet mit einem Übergang in Ausbildung,<br />
berufsvorbereitende Maßnahmen oder in schulische<br />
Ausbildung berufliche Perspektiven.<br />
<strong>Die</strong>se Ergebnisse belegen nicht nur die richtige Konzeption<br />
des Projektes, sondern zeigen auch die Kraft des Netzwerkes,<br />
in <strong>das</strong> alle Partner ihre Erfahrung und ihr Potential einbringen.<br />
III. Perspektiven<br />
<strong>Die</strong> Bausteine des Projekts ORIENT bringen sowohl den jungen<br />
Leuten als auch der regionalen Wirtschaft nachhaltig<br />
konkreten Nutzen:<br />
<strong>Die</strong> Jugendlichen erhalten Motivation und Einsicht in<br />
die Notwendigkeit zu lebenslangem <strong>Lernen</strong> und zum Arbeiten<br />
an sich selbst. <strong>Die</strong> Region vermeidet unproduktive Warteschleifen<br />
und Maßnahmekarrieren und damit hohe Aufwendungen<br />
<strong>für</strong> spätere Unterstützung oder teurere<br />
Integrationsprogramme.<br />
Es ist daher erklärtes Ziel der Projektpartner, die im<br />
Modellvorhaben <strong>für</strong> benachteiligte Jugendliche entwickelte<br />
Prozesskette von der Schule bis zum Berufseinstieg dauerhaft<br />
institutionell zu verankern.<br />
www.lernende-region-muenster.de