ALUMINIUM IM NUTZFAHRZEUGBAU - Alueurope.eu
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EUROPEAN <strong>ALUMINIUM</strong> ASSOCIATION <strong>ALUMINIUM</strong> <strong>IM</strong> <strong>NUTZFAHRZEUGBAU</strong> KAPITEL VIII 113<br />
Schweißen von Seitenpaneelen<br />
von Muldenkippern (Menci)<br />
3.2. Automatisches MIG-<br />
Schweißen<br />
Hier wird der Schweißbrennerkopf<br />
automatisch geführt. Das<br />
Verfahren wird normalerweise<br />
für sehr lange Nähte angewendet,<br />
wo sich ein automatisches<br />
System lohnt. Ein gutes Beispiel<br />
ist die Herstellung eines Fahrgestell-<br />
Langsträgers, der aus zwei<br />
„T“- Profilen besteht, von denen<br />
jeweils ein Flansch an die Kanten<br />
eines Bleches angeschweißt wird<br />
und so den Steg formt. Die zwei<br />
Schweißnähte werden normalerweise<br />
automatisch und gleichzeitig<br />
geschweißt, um eventuellen<br />
Deformierungen vorzub<strong>eu</strong>gen.<br />
Das automatische Schweißen<br />
wird auch bevorzugt, wenn ein<br />
sauberes Erscheinungsbild gefragt<br />
ist, zum Beispiel bei dem Verstärkungsprofil,<br />
welches an die Seitenpaneele<br />
eines Aufliegers<br />
geschweißt wird. Hier kann<br />
durch eine gute Reproduzierbarkeit<br />
der Größe und Qualität der<br />
Schweißnaht ein sehr gutes optisches<br />
Erscheinungsbild erreicht<br />
werden.<br />
Schließlich ermöglicht das automatische<br />
Schweißen – sowohl<br />
WIG wie MIG- eine wiederholbare<br />
Qualität unter der Voraussetzung,<br />
dass die Parameter vollständig<br />
festgelegt sind.<br />
3.3. MIG- Schweißen mit<br />
geglättetem Strom<br />
Dieser schnelle und wirtschaftliche<br />
Prozess erlaubt das Ablagern<br />
großer Mengen an Zusatzwerkstoff<br />
pro Zeiteinheit. Der Energieeintrag<br />
ist so, dass Stumpfnähte<br />
nur unter Verwendung einer<br />
Rückenstütze, entweder integriert<br />
in die Form des Profils oder<br />
als temporäre, wieder entfernbare<br />
Stütze aus Stahl, Kupfer oder<br />
auch Aluminium, hergestellt<br />
werden können. Durch die relative<br />
hohe Schweißgeschwindigkeit<br />
ist die Wärmeeinflusszone 1<br />
schmaler als beim WIG- Schweißen<br />
und dadurch verringert sich<br />
gleichzeitig das Verziehen der<br />
verschweißten Bauteile.<br />
1. Die Größe der wärmebeeinflussten<br />
Zone und die Festigkeit dieser Zone sind<br />
in EN 1999-1-1 dargestellt.<br />
Dünnes Material mit einer Dicke<br />
unter 3 mm ist wegen der hohen<br />
Energie des Lichtbogens mit diesem<br />
Verfahren schwer zu<br />
schweißen. Wenn keine andere<br />
Ausrüstung verfügbar ist, kann<br />
ein Fülldraht mit einem kleinen<br />
Durchmesser bei reduzierter<br />
Energieeintragung verwendet<br />
werden, was aber durch die<br />
Geschwindigkeit der Drahtzuführung<br />
zu Instabilitäten des<br />
Prozesses führen kann, selbst<br />
wenn ein „push- pull“- Equipment<br />
eingesetzt wird.<br />
Wenn die Vormontage von Bauteilen<br />
mit Heftstellen im MIG-<br />
Verfahren durchgeführt wird,<br />
dann müssen diese Stellen denselben<br />
Querschnitt wie die erste<br />
Schweißlage haben und ca. 100<br />
mm lang sein, um einwandfrei<br />
verarbeitet werden zu können.<br />
Vor dem eigentlichen Schweißen<br />
müssen diese Heftstellen mit<br />
mechanischen Bearbeitungsmethoden<br />
(keine Schleifscheibe)<br />
abgeschliffen werden, so dass sie<br />
im Schweißdurchgang vollständig<br />
aufgeschmolzen werden und<br />
keine Fehlstellen hinterlassen.