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ALUMINIUM IM NUTZFAHRZEUGBAU - Alueurope.eu

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132 EUROPEAN <strong>ALUMINIUM</strong> ASSOCIATION <strong>ALUMINIUM</strong> <strong>IM</strong> <strong>NUTZFAHRZEUGBAU</strong> KAPITEL IX<br />

Prototyp-Bodensektion aus geklebten<br />

Blechen und Verstärkunsprofile<br />

1.4. Die Anwendung von<br />

Klebstoffen<br />

Da das Kleben durch Oberflächenkräfte<br />

wirkt, sind folgende<br />

Voraussetzungen für eine gut<br />

funktionierende Klebeverbindung<br />

notwendig:<br />

a) Die Auswahl eines für die zu<br />

fügenden Materialien geeigneten<br />

Klebstoffes<br />

b) Das Vorhandensein einer<br />

geeigneten Materialoberfläche<br />

Eine geeignete Oberfläche bed<strong>eu</strong>tet,<br />

dass die Mikro- Oberfläche<br />

groß genug sein muss, um die<br />

angewandten Kräfte zu übertragen<br />

und dass sie eine gute Bindung<br />

ermöglicht. Dies kann durch<br />

geeignete Vorbehandlungsmethoden<br />

erreicht werden. Jegliche Verunreinigungen<br />

wie F<strong>eu</strong>chtigkeit,<br />

Öle, Staub etc. müssen vor dem<br />

Aufbringen des Klebstoffes entfernt<br />

werden. Dieses kann entweder<br />

durch chemische Methoden<br />

wie die Verwendung von Reinigungs-<br />

Entfettungs- oder Beizmitteln<br />

oder mechanische Methoden<br />

wie das Schleifen geschehen. In<br />

jedem Fall muss die Oberfläche<br />

vor dem Kleben absolut sauber<br />

sein. Es kann vorteilhaft sein,<br />

einen Primer aufzubringen, um<br />

eine bessere Benetzbarkeit der<br />

Metalloberfläche durch den Klebstoff<br />

zu ermöglichen.<br />

Patentiert durch Alcan<br />

Die Konstruktion der Verbindung<br />

sollte zu dem Klebeprozess und<br />

seinen Anforderungen an eine<br />

große Verbindungsoberfläche<br />

passen. Abschäl- oder Abscherkräfte<br />

müssen vermieden werden;<br />

Biegekräfte sollten auf ein<br />

Minimum reduziert werden.<br />

Der Klebstoff kann entweder<br />

manuell aufgebracht werden<br />

(z.B. unter Verwendung von<br />

Kartuschen) oder bei größeren<br />

Flächen durch automatische<br />

Maschinen. Das Kleben sollte in<br />

einem trockenen, gut belüfteten<br />

und staubfreien Raum durchgeführt<br />

werden. Die Arbeiten müssen<br />

strikt nach den Vorschriften<br />

des Klebstoffherstellers vorgenommen<br />

werden. Die Verfahrensparameter<br />

wie das Verhältnis<br />

von Harz zu Härter, Dauer<br />

des Aushärtens und Druck der<br />

Bauteile zueinander während<br />

des Aushärtens, die Aushärtetemperatur<br />

etc. müssen genau<br />

kontrolliert werden.<br />

1.5. Kriechen und Alterung<br />

Die Lebensdauer von Klebeverbindungen<br />

hängt von solchen Faktoren<br />

wie dem Vorbehandlungsverfahren,<br />

der chemischen Zusammensetzung<br />

des Klebstoffes und<br />

den Einsatzbedingungen wie<br />

Kräften, Temperatur, F<strong>eu</strong>chtigkeit<br />

und dem Einfluss ultravioletter<br />

Strahlung (Polymere sind gegenüber<br />

dieser Strahlung empfindlich<br />

und verlieren dabei ihre mechanischen<br />

Eigenschaften) ab.<br />

Das Altern von klebegefügten Verbindungen<br />

kann durch Kriechen<br />

unter Spannungen hervorgerufen<br />

werden. Das Kriechen kann man<br />

dabei als zeitabhängige Ausdehnung<br />

der Länge von visco- elastischen<br />

Substanzen unter konstanter<br />

Zugspannung definieren.<br />

Klebeverbindungen sollten deshalb<br />

regelmäßig geprüft werden,<br />

um Schäden vorzub<strong>eu</strong>gen und<br />

eine Reparatur vor dem möglichen<br />

Eintritt des Versagensfalles<br />

zu ermöglichen.

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