ALUMINIUM IM NUTZFAHRZEUGBAU - Alueurope.eu
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EUROPEAN <strong>ALUMINIUM</strong> ASSOCIATION <strong>ALUMINIUM</strong> <strong>IM</strong> <strong>NUTZFAHRZEUGBAU</strong> KAPITEL VI 59<br />
4. Aluminium vs. Stahl<br />
Sowohl Stahl wie auch Aluminium<br />
sind Metalle mit relativ hoher<br />
Festigkeit. Beide Materialien sind<br />
nicht brennbar und tragen nicht<br />
zur Ausbreitung eines F<strong>eu</strong>ers bei.<br />
Für Tragwerksanwendungen sind<br />
die größten Unterschiede:<br />
Elastitizität: Der Elastizitätsmodul<br />
(E- Modul) von Aluminium ist<br />
1/3 des E- Moduls von Stahl. Dies<br />
bed<strong>eu</strong>tet, dass ein Aluminiumträger<br />
mit demselben Querschnitt<br />
und bei derselben Belastung<br />
wie ein Stahlträger eine 3 x<br />
höhere Durchbiegung als ein<br />
Stahlträger hat.<br />
Gewicht: Die Dichte von Aluminium<br />
beträgt 1/3 der Dichte von<br />
Stahl. Dies bed<strong>eu</strong>tet, daß ein Stahlträger<br />
3 x schwerer ist als ein Aluminiumträger<br />
gleichen Querschnitts.<br />
Schweißen: Beim Schweißen<br />
verfestigter Aluminiumlegierungen<br />
geht der Verfestigungseffekt<br />
teilweise oder ganz verloren. Die<br />
Festigkeit in der Wärmeeinflusszone<br />
(WEZ) reduziert sich. Diese<br />
Reduzierung hängt im Wesentlichen<br />
von der Legierung, dem<br />
Zustand, der Art des Produktes<br />
und dem Schweißverfahren ab.<br />
Normaler Stahl hat keinen Festigkeitsverlust<br />
durch das Schweißen.<br />
Thermische Ausdehnung: Der<br />
Wärmeausdehnungskoeffizient<br />
von Aluminium ist doppelt so hoch<br />
wie der von Stahl. Dies bed<strong>eu</strong>tet,<br />
dass ein Aluminiumbauteil gegenüber<br />
einem Stahlbauteil eine doppelt<br />
so hohe thermische Ausdehnung<br />
bei gleichem Temperaturanstieg<br />
erreicht. Da der E- Modul von<br />
Aluminium aber gleichzeitig aber<br />
nur 1/3 des E- Moduls von Stahl<br />
beträgt, sind die Spannungen in<br />
einem fixierten Aluminiumbauteil<br />
nur 2/3 der Spannungen in einem<br />
Stahlbauteil.<br />
Die meisten Aluminiumlegierungen<br />
für tragende Anwendungen<br />
haben ein hohes Festigkeit zu E-<br />
Modul- Verhältnis. Dieser Effekt<br />
gilt insbesondere für kaltverfestigte<br />
oder wärmebehandelte<br />
Aluminiumlegierungen. Aluminiumlegierungen<br />
für tragende<br />
Anwendungen haben ein ungefähr<br />
doppelt so hohes „Festigkeit-<br />
zu E- Modul- Verhältnis“<br />
wie Standardstähle.<br />
Wenn man Aluminiumlegierungen<br />
für tragende Anwendungen<br />
mit hochfestem Stahl vergleicht,<br />
ergibt sich ein etwa gleiches<br />
„Festigkeit zu E- Modul- Verhältnis“.<br />
Es sollte aber bemerkt werden,<br />
dass der E- Modul einer<br />
Legierung von deren Basismetall<br />
abhängt. Mit anderen Worten<br />
haben alle Aluminiumlegierungen<br />
den etwa gleichen E- Modul, was<br />
aber auch für alle Stahllegierungen<br />
gilt. Daraus folgend haben<br />
alle sogenannten „hochfesten<br />
Stähle“ keine besseren elastischen<br />
Eigenschaften als Baustahl.<br />
Stahlkonstrukt<strong>eu</strong>re verwenden oft<br />
die Festigkeit als bestimmendes<br />
Kriterium bei der Auslegung einer<br />
Stahlkonstruktion und prüfen<br />
danach, ob die Durchbiegung<br />
innerhalb der Anforderungen liegt.<br />
Bei der Auslegung von Aluminiumkonstruktionen<br />
ist es häufig<br />
das Durchbiegungskriterium die<br />
bestimmende Kenngröße. Aus<br />
diesem Grund wird die Auslegung<br />
mit dem Durchbiegungskriterium<br />
beginnen und es wird<br />
nachfolgend geprüft, ob die<br />
Spannungen oder die Festigkeit<br />
innerhalb der Grenzen liegen.<br />
Die Durchbiegung von Bauteilen<br />
unter Biegekräften hängt vom E-<br />
Modul (E) und dem Trägheitsmodul<br />
(I) in Verhältnis zur Belastung<br />
und der Stützweite ab. Bei gleicher<br />
Spannung und Stützlänge<br />
bestimmt das Produkt E x I die<br />
Durchbiegung.<br />
Um dieselbe Durchbiegung wie<br />
ein Stahlträger zu erreichen,