ALUMINIUM IM NUTZFAHRZEUGBAU - Alueurope.eu
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EUROPEAN <strong>ALUMINIUM</strong> ASSOCIATION <strong>ALUMINIUM</strong> <strong>IM</strong> <strong>NUTZFAHRZEUGBAU</strong> KAPITEL IX 133<br />
2. Schraub- und Bolzenverbindungen<br />
Das Schrauben stellt eine Verbindung<br />
dar, die so häufig wie nötig<br />
geöffnet und wieder geschlossen<br />
werden kann. Es ist neben dem<br />
Schweißen das am meisten verwendete<br />
Verbindungsverfahren<br />
für Metalle. Im Gegensatz zum<br />
Schweißen können unterschiedliche<br />
Metalle miteinander verbunden<br />
werden. Im Nutzfahrz<strong>eu</strong>gbau<br />
ist das am häufigsten die Verbindung<br />
zwischen Stahl und Aluminium<br />
(z.B. die Verbindung vom Fahrgestell<br />
zum Tank- oder Kippauflieger).<br />
Besondere Maßnahmen sollten<br />
dabei zur Vermeidung galvanischer<br />
Korrosion (siehe Kapitel XI)<br />
getroffen werden.<br />
Die Wahl der Verbindungsgeometrie<br />
ist das Ergebnis der<br />
Berechnung der auftretenden<br />
Spannungen. Bei der Kombination<br />
von Stahlschrauben mit<br />
Aluminiumblechen oder –profilen<br />
muss die Gefahr galvanischer<br />
Korrosion berücksichtigt<br />
werden: Isolierende Dichtungen<br />
sollten entlang der Kontaktfläche<br />
zwischen beiden Metallen<br />
angebracht werden.<br />
3. Nieten<br />
Das Nieten ist h<strong>eu</strong>tzutage eine<br />
weit verbreitete Verbindungstechnik<br />
in vielen industriellen<br />
Bereichen einschließlich des<br />
Nutzfahrz<strong>eu</strong>gbaus. Das es eine<br />
sehr sichere und einfach anzuwendende<br />
Technik ist, wurde<br />
das Nieten zu einer häufig eingesetzten<br />
Verbindungstechnik<br />
z.B. bei Kühlkofferaufbauten.<br />
Das maschinelle Nieten hat eine<br />
Vielzahl von Vorteilen:<br />
• Hohe Geschwindigkeit: Das<br />
maschinelle Nieten erlaubt unter<br />
Verwendung von pn<strong>eu</strong>matischen<br />
oder hydraulischen Werkz<strong>eu</strong>gen<br />
schnelle Arbeitsvorgänge<br />
• Einfache Kontrolle: Die Klemmkraft<br />
der Verbindung ist durch das<br />
System immer sichergestellt, da sie<br />
kleiner als die zum Abbrechen des<br />
Nietkopfes notwendige Kraft ist.<br />
• Optische Erscheinung: Maschinelle<br />
Nietverbindungen können<br />
mit dem Anbringen einer Kunststoffkappe<br />
auf der Niete kombiniert<br />
werden.<br />
• Es werden keine ausgebildeten<br />
Fachkräfte benötigt.<br />
• Verbindungen unterschiedlicher<br />
Werkstoffe sind möglich: Unterschiedliche<br />
Metalle, Kunststoffe,<br />
Sandwich- oder Wabenpaneele.<br />
Nieten können in 2 Unterkategorien<br />
unterteilt werden: Selbstschneidende<br />
Nieten und konventionelle<br />
Nieten, die das Bohren<br />
eines Loches vor dem Nieten<br />
benötigen.<br />
Konventionelle Nieten können<br />
in 3 Familien unterteilt werden:<br />
• Nietbolzen sehen aus wie konventionelle<br />
Schrauben, doch im<br />
Gegensatz zu diesen lösen sie<br />
sich während des Einsatzes, auch<br />
bei extremen Vibrationen, nicht.<br />
Sie können nur eingesetzt werden,<br />
wenn beide Seiten der Verbindung<br />
zugänglich sind. Nietbolzen<br />
bestehen aus einem Stift,<br />
der in das Loch eingesetzt wird,<br />
und einer Hülse, die auf dem<br />
Stift am gegenüberliegenden<br />
Ende aufgesetzt wird. Das Werkz<strong>eu</strong>g<br />
wird auf dieser Seite aufgesetzt<br />
und aktiviert. Dabei wird<br />
der Stiftkopf gegen das Material<br />
gedrückt und die Hülse wird<br />
gegen das zu verbindende Bauteil<br />
geklemmt. Dies ist die erste<br />
Stufe der Klemmung. Im weiteren<br />
Verlauf wird die Hülse dann<br />
auf den Stift genietet und der<br />
überstehende Teil des Stiftes wird<br />
abgebrochen. Damit ist die Verbindung<br />
kraftschlüssig (Bild IX.2).