Skript A-Schein - Sky-Team
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<strong>Sky</strong>-<strong>Team</strong> – Paragliding 124<br />
Kapitel 3 „Meteorologie“<br />
3.10 Gewitter<br />
3.10.1 Gewitterarten<br />
Generell wird zwischen zwei Gewitterarten unterschieden:<br />
Kaltfrontgewitter<br />
Luftmassengewitter<br />
Bei einem Kaltfrontgewitter dringt ein Kaltluftkopf in Warmluftmassen ein und kann somit höhere<br />
Schichten labilisieren. Es entwickeln sich sehr heftige Gewitter mit ausgeprägten Böenwalzen.<br />
Tritt ein Gewitter nachts oder morgens auf, so handelt es sich immer um ein Kaltfrontgewitter;<br />
ein Kaltfrontgewitter kann rund um die Uhr auftreten.<br />
Bei einem Luftmassengewitter verhindern die im Hoch absinkenden Luftmassen das Aufsteigen<br />
der Warmluft. Die Warmluft kann dabei auf zwei unterschiedliche Arten aufsteigen. Zum einen<br />
kann die Warmluft z. B. an einer Bergflanke gehoben werden und so in die Höhe verfrachtet<br />
werden; zum anderen kann die Warmluft durch die vorherrschende Inversion bei abschwächendem<br />
Hoch durchbrechen, da sich die Inversion immer mehr in Richtung Boden absenkt. – Luftmassengewitter<br />
treten meist nachmittags oder abends auf.<br />
3.10.2 Bedingungen für Gewitterbildung<br />
Ein Kaltfrontgewitter lässt sich mit Hilfe einer Wetterkarte über Tage voraus erkennen.<br />
Bedingung ist eine herannahende Kaltfront eines Tiefdruckgebiets.<br />
Ein Luftmassengewitter entsteht in der Regel bei sich abschwächenden Hochdrucklagen und<br />
kann sich bilden, wenn folgende Punkte erfüllt sind:<br />
In den untersten Luftschichten befindet sich feuchte Warmluft.<br />
Die Luftmassen sind bis in große Höhe labil geschichtet, d. h. die Windgegensätze sind<br />
klein.<br />
Es befinden sich keine markanten Inversionen in den unteren Luftschichten.<br />
Ein Luftmassengewitter kann aber auch entstehen, wenn an Bergflanken feuchte Warmluftmassen<br />
angehoben werden. In Verbindung mit starker Thermik muss also ebenfalls mit einem<br />
solchen Gewitter gerechnet werden.