Skript A-Schein - Sky-Team
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<strong>Sky</strong>-<strong>Team</strong> – Paragliding 127<br />
Kapitel 3 „Meteorologie“<br />
3.11 Föhn<br />
3.11.1 Entstehung<br />
Eine spezielle, und für Dich als Gleitschirmpiloten sehr gefährliche Erscheinung in Mitteleuropa<br />
ist der Föhn. Er entsteht, sobald sich eine so genannte Südföhnlage über Mitteleuropa ausgebildet<br />
hat (Abb. 3.28).<br />
Abb. 3.28: Südföhnlage<br />
Prinzipiell tritt Föhn auf, wenn eine kräftige, vertikal dicke Luftströmung auf ein breites,<br />
möglichst rechtwinklig zur Strömung stehendes Hindernis luvseitig nach oben abgelenkt wird.<br />
Dieses Kapitel widmet sich dem bekanntesten Föhn: dem Südföhn in den Alpen. Föhnerscheinungen<br />
treten aber auch in anderen Gegenden, z. B. dem Thüringer Wald oder den<br />
Rocky Mountains auf.<br />
Beim Südföhn strömt die feuchte Warmluft des im Süden liegenden Hochdruckgebiets zunächst<br />
horizontal auf die Alpen zu. Trifft diese Warmluft auf die Alpen, so steigt sie auf und kühlt ab. Es<br />
kommt zur Kondensation. Auf der Luvseite der Alpen entsteht Staubewölkung; es regnet. Um<br />
die Alpen zu überwinden, muss die Luft aber noch weiter ansteigen. Die freiwerdende<br />
Kondensationswärme dämpft die Temperaturabnahme. Am Kulminationspunkt, auf Kammhöhe,<br />
bildet sich die so genannte Föhnmauer, während die Luft auf der Nordseite ins Tal hinab gleitet.<br />
Da sich die Luft auf der Südseite ausgeregnet hat und sich nun auf dem Weg ins Tal wieder<br />
erwärmt, enthält sie kaum Luftfeuchtigkeit.<br />
Die ins Tal hinabgleitende Luft erwärmt sich schneller als sie sich in der Staubewölkung abgekühlt<br />
hat. So ist es auf der Alpensüdseite z. B. lediglich 10 °C warm, auf der Nordseite aber<br />
20 °C!<br />
i<br />
Hinweis!<br />
Im Bereich der Föhnmauer sind oft so genannte Wolkenwasserfälle zu<br />
beobachten. Die Wolken werden dabei durch die absinkende Luft ein Stück<br />
weit mit nach unten gezogen.