15.05.2015 Aufrufe

Gerätturnen für Fortgeschrittene - getugossau.ch

Gerätturnen für Fortgeschrittene - getugossau.ch

Gerätturnen für Fortgeschrittene - getugossau.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

❮❮<br />

GERÄTTURNEN FÜR FORTGESCHRITTENE<br />

überwindende Muskelarbeit (konzentris<strong>ch</strong>e Muskelarbeit im „Verkürzungszyklus“)<br />

leisten. Die bei der abbremsenden Haltearbeit entstehenden Energien werden<br />

von den Muskeln und Sehnen gespei<strong>ch</strong>ert und beim Absprung wieder genutzt. Je<br />

mehr sie übrigens vorgedehnt wurden, z. B. dur<strong>ch</strong> Anziehen der Fußspitzen vor<br />

dem Bodenkontakt, umso höher fällt die reaktive Kraftleistung aus. Ein sol<strong>ch</strong>er<br />

reaktiver Prellabdruck findet somit im „Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus“, kurz DVZ<br />

genannt, statt. Je besser die Maximalkraft, die elastis<strong>ch</strong>en Eigens<strong>ch</strong>aften der Muskeln<br />

und Sehnen und die neuronale Einstellung, d. h. das Innervationsverhalten<br />

der am Prellabdruck beteiligten Muskelgruppen (gesamte Bein- und Gesäßmuskulatur)<br />

sind, umso mehr können neben der gespei<strong>ch</strong>erten Energie des Sprungbretts<br />

au<strong>ch</strong> die muskulären Energien für den Absprung genutzt werden. Damit ist<br />

das Steifstellen der Beine mehr als nur das Aufnehmen der Energie als fester Stab.<br />

Wiederholtes Trainieren der reaktiven Prellabdrücke ist eine Notwendigkeit<br />

des modernen Gerätturnens. Ziele eines sol<strong>ch</strong>en reaktiven Krafttrainings (vgl. Seite<br />

47f.) sind, zusammenfassend formuliert, ebenso eine Verbesserung der intermuskulären<br />

Koordination und die Erhöhung der Kontraktionsges<strong>ch</strong>windigkeit.<br />

1.2 Landung<br />

Matten<br />

Um die kinetis<strong>ch</strong>e Energie, die mit der Bes<strong>ch</strong>leunigung und dem Wirkungszusammenhang<br />

„Körpergewi<strong>ch</strong>t, Fallhöhe und S<strong>ch</strong>werkraft“ gegeben ist, beim Landen<br />

auf null zu bringen, brau<strong>ch</strong>t man u. a. au<strong>ch</strong> einen langen Bremsweg. Hierzu dienen<br />

– neben den Arbeitswinkeln der Gelenke des Körpers – die Untergründe mit<br />

entspre<strong>ch</strong>enden Eintau<strong>ch</strong>tiefen (= materieller Bremsweg). Zum Sprunggerät<br />

gehören die unverzi<strong>ch</strong>tbaren Landematten, die die Sprünge dur<strong>ch</strong> Verformung<br />

abdämpfen. Sie müssen eine dem Sprungniveau angepasste Dicke haben. Rei<strong>ch</strong>en<br />

für Sprunghocken in der S<strong>ch</strong>ule no<strong>ch</strong> (Boden-)Turnmatten aus (die bei Älteren<br />

au<strong>ch</strong> doppelt gelegt werden können), so sind bei Übers<strong>ch</strong>lägen in S<strong>ch</strong>ule und<br />

Verein gut 15-20 cm dicke Landematten oder feste, dicke „Wei<strong>ch</strong>-“bodenmatten<br />

für die notwendigen Mindesteintau<strong>ch</strong>tiefen zur Dämpfung notwendig. Bei alten<br />

Wei<strong>ch</strong>böden mit dur<strong>ch</strong>getretenem Kern empfiehlt es si<strong>ch</strong>, kleine Turnmatten<br />

unter und/oder einen Bodenturnläufer über den Wei<strong>ch</strong>boden zu legen.<br />

Neben einem ausrei<strong>ch</strong>enden Bremsweg brau<strong>ch</strong>t man für belastungsverträgli<strong>ch</strong>e<br />

Landungen au<strong>ch</strong> Matten, wel<strong>ch</strong>e die Kräfte, die auf den Körper wirken, reduzieren.<br />

Neben einem angemessenen Körpergewi<strong>ch</strong>t helfen gesunde Te<strong>ch</strong>niken<br />

(s. u.) und ein gut trainierter Körper sowie besondere, ergänzende Matten, die<br />

ni<strong>ch</strong>t primär die Funktion der Dämpfung haben. Bei ho<strong>ch</strong>wertigen Sprüngen im<br />

Kunstturnen, zu denen hier au<strong>ch</strong> der Yamashita der leistungsorientierten Gerätturner<br />

zählen soll, ist es (vor allem im Training!) günstig, eine dünne, wei<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>aumstoffmatte („S<strong>ch</strong>labbermatte“) auf eine feste Landematte zu legen.<br />

102

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!